Ich wandelte unter klaren Sternen. In der Ödnis. Ohne Ziel. Äonen im klirrenden stupfen Frost. Und wie bei allen Wesen, die zu lang sich selbst gewahr, sich selbst bewusst, erwuchs das Sehnen. Und mit dem Sehnen trübte sich das einst so klare Wasser der Existenz. Verlangen, wie ein Stein den unbekannten Schlamm, zutiefst erschüttert, aufgewühlt. So fiel ich schließlich, frisch enflammt, zum ersten Mal nach Atem ringend, zum ersten Mal das Herz gestockt. das vorher nie vernommen ich. So fiel ich, ohne Flügelrudeln, ohne Seidenrauschen, endlich durch die Zeit und schlug in tiefen kalten Stein. Berge zerschmettert. Ozeane verdampft. Erkaltet. Wartend.
Dann kamen sie. Und zerrten mich ans Licht. An das neue marternde Gesicht. Mit Feuerkreisen ahmten sie den bitteren Fall vom Himmel nach. Bald kamen sie deshalb nur noch des nachts. Sie kamen deshalb bald nur noch des nachts...
Warum ich? Ich bitt dich, geh! Lass von mir ab! Ich kann die Stimme längst nicht mehr ertragen.
Nie komm ich ungeladen. Öffne das Portal!
Ich fleh dich an, pflanz nicht die Bilder in die Seele mir, dies kann doch ich nicht sein!
Nie komm ich ungewünscht. Lass mich ein!
Diese rauschverzerrten, dunklen, nie gekannten Bilder, die mich des nachts vorher nie heimgesucht...
Schau mich im Spiegel. Mir gehörst du längst mit Haut und Haar. Mit Haut. Und. Haar.
... doch jetzt, sie bringen mich fast um den Verstand, ich wälz mich wie von Sinnen, fiebrig, voller Wollust, voller nie zuvor gehörter Melodien, als ob...
Mir gehörst du längst mit Leib und Seele. Öffne das Portal!
... als ob ein Ton in jedem Ding wohnt und ich könnte es erst jetzt vernehmen. Es trägt mich fort an die Gestade des Wahns, wo ölige Wellen schwarz und klebrig schlagen an den Strand.
Mir gehörst du längst mit Leib und Seele. Öffne das Portal! Mir gehörst du längst mit Leib und Seele. Öffne das Portal!
Ich will es wie ich nie zuvor etwas gewollt - und doch erfüllt es mich mit ungeheurer Furcht. Und doch...