Siegmund heiss' ich und Siegmund bin ich! Bezeug' es dies Schwert, das zaglos ich halte! Wälse verhiess mir, in höchster Not fänd' ich es einst: ich fass' es nun! Heiligster Minne höchste Not, sehnender Liebe sehrende Not brennt mir hell in der Brust, drängt zu Tat und Tod: Notung! Notung! So nenn' ich dich, Schwert - Notung! Notung! Neidlicher Stahl! Zeig' deiner Schärfe schneidenden Zahn: heraus aus der Scheide zu mir! Er zieht mit einem gewaltigen Zuck das Schwert aus dem Stamme und zeigt es der von Staunen und Entzücken erfassten Sieglinde Siegmund, den Wälsung, siehst du, Weib! Als Brautgabe bringt er dies Schwert: so freit er sich die seligste Frau; dem Feindeshaus entführt er dich so. Fern von hier folge mir nun, fort in des Lenzes lachendes Haus: dort schützt dich Notung, das Schwert, wenn Siegmund dir liebend erlag!
Er hat sie umfasst, um sie mit sich fortzuziehen
SIEGLINDE reisst sich in höchster Trunkenheit von ihm los und stellt sich ihm gegenüber Bist du Siegmund, den ich hier sehe, Sieglinde bin ich, die dich ersehnt: die eigne Schwester gewannst du zu eins mit dem Schwert!
SIEGMUND Braut und Schwester bist du dem Bruder - so blühe denn, Wälsungen-Blut!
Er zieht sie mit wütender Glut an sich; sie sinkt mit einem Schrei an seine Brust. Der Vorhang fällt schnell