Heilige Pflicht des Menschengeistes ist es, zu erforschen, wozu er auf der Erde oder überhaupt in dieser Schöpfung lebt, in der er wie an tausend Fäden hängt. So klein dünkt sich kein Mensch, sich einzubilden, daß sein Dasein zwecklos wäre, wenn er es nicht zwecklos macht. Dazu hält er sich selbst auf jeden Fall für zu wichtig. Und doch vermögen sich nur wenig Erdenmenschen aus der Trägheit ihres Geistes mühevoll so weit zu lösen, um sich ernsthaft mit Erforschung ihrer Aufgabe auf Erden zu befassen. Trägheit des Geistes ist es auch allein, die sie von anderen verfaßte feststehende Lehren anzunehmen willig macht. Und Trägheit liegt in der Beruhigung, zu denken, daß es Größe ist, am Glauben ihrer Eltern festzuhalten, ohne die darin enthaltenen Gedankengänge scharfen, sorgfältigen Eigenprüfungen zu unterziehen. In allen diesen Dingen werden nun die Menschen eifrig unterstützt von den berechnenden und eigensüchtigen Vereinigungen, welche in der Ausdehnung an Zahl der Anhänger den besten Weg zu der Vergrößerung und Sicherung des Einflusses und damit Anwachsens der Macht zu haben glauben. Weit liegt von ihnen wahres Gotterkennen; denn sie würden sonst den Menschengeist nicht binden in die Fesseln einer feststehenden Lehre, sondern müßten ihn zu der von Gott bestimmten Selbstverantwortung erziehen, welche volle Freiheit des geistigen Entschlusses grundsätzlich bedingt! Ein darin freier Geist allein kann zu dem wahren Gotterkennen kommen, das in ihm zu voller Überzeugung reift, die nötig ist für jeden, der zu lichten Höhen aufgehoben werden will; denn nur die freie, aufrichtige Überzeugung kann ihm dazu helfen. - Ihr Menschen aber, was habt Ihr getan! Wie habt Ihr diese höchste Gnade Gottes unterbunden, frevlerisch verhindert, daß sie sich entwickeln kann und helfend allen Erdenmenschen den Weg öffnet, der sie sicher zu dem Frieden, zu der Freude und zum höchsten Glücke führt! Bedenkt: auch in der Wahl, Zustimmung oder dem Gehorchen, das als Folge der geistigen Trägheit vielleicht nur gewohnheitsmäßig vor sich geht, oder weil es bei anderen so üblich ist, liegt ein persönlicher Entschluß, der für den also Handelnden schöpfungsgesetzmäßige Selbstverantwortungen nach sich zieht! Für die, so einen Menschengeist dazu veranlassen, geht eine Selbstverantwortung natürlich auch als unvermeidbar, unverrückbar Hand in Hand. Es läßt sich nicht das kleinste Denken oder Handeln ohne gleichartige Folgen aus der Schöpfung streichen, in deren Gewebe sich die Fäden für den einzelnen wie für die Massen spinnen, unbeirrt, der Auslösungen harrend, welche von den Urhebern, also Erzeugern, letzten Endes wiederum empfangen werden müssen, sei es nun als Leid oder als Freude, je nach der Art, wie sie von ihnen dereinst geboren wurden, nur gewachsen und damit verstärkt. Ihr hängt in dem Gewebe Eures eigenen Wollens, Eures Tuns, und kommt nicht davon los, bevor die Fäden von Euch fallen können in der Ablösung. Unter allen Kreaturen in der Schöpfung hat der Menschengeist als einzige den freien Willen, den er ja bis heute nicht erklären konnte, nicht verstand, weil er in seinen engen Grenzen des Verstandesgrübelns keine Anhaltspunkte als Beweise dafür fand. Sein freier Wille liegt allein in dem Entschlusse, deren er ja stündlich viele fassen kann. Den Folgen aber eines jeden seiner eigenen Entschlüsse ist er in dem selbständigen Weben der Schöpfungsgesetze unbeirrbar unterworfen! Darin liegt seine Verantwortung, die untrennbar verbunden ist mit der Gewährung einer Willensfreiheit im Entschlusse, die dem Menschengeiste untrennbar gegeben eigentümlich ist. Wo bliebe sonst die göttliche Gerechtigkeit, welche als Stütze, Ausgleich und Erhaltung alles Schöpfungswirkens in der Schöpfung fest verankert ist? Sie zählt jedoch in ihren Auswirkungen nicht immer nur nach kurzer Spanne eines Erdenseins für einen Menschengeist, sondern es sind dabei ganz andere Bedingungen, wie Leser meiner Botschaft wissen. Ihr habt mit vielen oberflächlichen Entschlüssen schon oft Unheil über Euch gebracht und zwingt es manchmal über Eure Kinder. Wenn Ihr auch selbst zu träge Euch erwieset, um die Kraft noch aufzubringen, selber zu entscheiden in dem innersten Empfinden, ohne Rücksicht auf Gelerntes, ob auch jedes Wort, welchem Ihr anzuhängen Euch entschlosset, Wahrheit in sich bergen kann, so solltet Ihr die Folgen Eurer Trägheit nicht noch Euren Kindern aufzuzwingen suchen, die Ihr damit in das Unglück stürzt. Was also auf der einen Seite Geistesträgheit nach sich zieht, bewirkt bei anderen berechnender Verstand. Durch diese beiden Feinde der geistigen Freiheit im Entschlusse ist die Menschheit nun gebunden bis auf wenige, welche den Mut noch aufzubringen sich bemühen, diese Bindung in sich zu zersprengen, um selbst wirklich Mensch zu werden, wie es in Befolgung göttlicher Gesetze liegt. Die göttlichen Gesetze sind in allem wahre Freunde, sind helfende Gnaden aus dem Willen Gottes, der die Wege zu dem Heile damit öffnet jedem, welcher sich darum bemüht. Es gibt nicht einen einzigen anderen Weg dazu als den, welchen die Gottgesetze in der Schöpfung deutlich zeigen! Die gesamte Schöpfung ist die Sprache Gottes, die zu lesen Ihr Euch ernstlich mühen sollt, und die gar nicht so schwer ist, wie Ihr es Euch denkt. Ihr gehört zu dieser Schöpfung als ein Stück von ihr, müßt deshalb mit ihr schwingen, in ihr wirken, von ihr lernend reifen und dabei erkennend immer mehr emporsteigen, von einer Stufe zu der anderen, mitziehend in der Ausstrahlung, um zu veredeln alles, was auf Eurem Wege mit Euch in Berührung kommt. Es wird sich dann von selbst ein schönes Wunder nach dem anderen um Euch herum entwickeln, die Euch wechselwirkend immer weiter heben. Lernet in der Schöpfung Euren Weg erkennen, damit wißt Ihr auch den Zweck Eures Seins. Dankender Jubel wird Euch dann erfüllen und das höchste Glück, das ein Menschengeist zu tragen fähig ist, welches allein im Gotterkennen liegt! Glückseligkeit des wahren Gotterkennens aber kann niemals aus angelerntem, blindem Glauben wachsen, noch viel weniger erblühen, sondern überzeugtes Wissen, wissende Überzeugung gibt dem Geiste allein das, was er dazu benötigt. Ihr Erdenmenschen seid in dieser Schöpfung, um Glückseligkeit zu finden! In der Sprache, welche Gott lebendig zu Euch spricht! Und diese Sprache zu verstehen, sie zu lernen, Gottes Willen darin zu empfinden, das ist Euer Ziel im Wandel durch die Schöpfung. In der Schöpfung selber, zu der Ihr gehört, liegt die Erklärung Eures Daseinszweckes und gleichzeitig auch Erkennung Eures Zieles! Anders könnt Ihr beides niemals finden. Das verlangt von Euch, daß Ihr die Schöpfung lebet. Leben oder erleben vermögt Ihr sie jedoch erst dann, wenn Ihr sie wirklich kennt. Ich schlage Euch mit meiner Botschaft nun das Buch der Schöpfung auf! Die Botschaft zeigt Euch klar die Sprache Gottes in der Schöpfung, die Ihr verstehen lernen sollt, damit Ihr sie Euch ganz zu eigen machen könnt. Stellt Euch einmal ein Menschenkind auf Erden vor, das seinen Vater oder seine Mutter nicht verstehen kann, weil es die Sprache niemals lernte, die sie zu dem Kinde sprechen. Was sollte wohl aus einem solchen Kinde werden? Es weiß ja gar nicht, was man von ihm will, und wird dadurch aus einem Übel in das andere verfallen, sich ein Leid nach dem anderen zuziehen und zuletzt vielleicht für jeden Erdenzweck wie auch für Erdenfreude ganz unbrauchbar sein. Muß nicht ein jedes Kind für sich allein die Sprache seiner Eltern selbst erlernen, wenn aus ihm etwas werden soll? Niemand kann ihm diese Mühe abnehmen! Es würde sich sonst nie zurechtfinden, würde nie reifen und nie wirken können auf der Erde, sondern bliebe Hemmnis, Last für andere und müßte zuletzt abgetrennt werden, damit es nicht Schaden bringt. Erwartet Ihr nun etwas anderes? Die unvermeidliche Erfüllung einer solchen Pflicht des Kindes habt Ihr selbstverständlich Eurem Gotte gegenüber, dessen Sprache Ihr verstehen lernen müßt, sobald Ihr seine Hilfe wollt. Gott aber spricht zu Euch in seiner Schöpfung. Wenn Ihr darin vorwärts kommen wollt, so müßt Ihr diese seine Sprache erst erkennen. Versäumt Ihr es, so werdet Ihr getrennt von denen, die die Sprache kennen und sich darnach richten, weil Ihr sonst Schaden bringt und Hemmung, ohne daß Ihr vielleicht solches wirklich wollt! Ihr müßt es also tun! Vergeßt das nicht und sorget dafür, daß es nun geschieht, sonst seid Ihr hilflos allem preisgegeben, was Euch droht. Meine Botschaft wird Euch treuer Helfer sein!