Klagelîche nôt klage ich von der minne, daz si mir gebôt daz ich mîne sinne dar bewante dâ man mich verderben wil. hey minnen spil, durch dich lîde ich sendes kumbers alze vil.
Wengel rôsenvar, wol gestellet kinne, ougen lûter klâr, minneclîchiu tinne hât si, diu mir krenket leben und lîp. hey sælic wîp, dur dîn besten tugende mir mîn leit vertrîp.
Süeze trœsterîn, trœste mîne sinne dur die minne dîn. in der minne ich brinne, von der minne fiure lîde ich sende nôt. hey mündel rôt, wilt du mich niht trœsten, sich, sô bin ich tôt
Klagenswerte Not Leid ich von der Minne, Da sie mir gebot, Daß ich Herz und Sinne Nur auf die hinrichte, Die sich mein Verderben nimmt zum Ziel! Hei, du Minnespiel! Du schickst mir des Kummers allzuviel.
Rosiges Wangenpaar Spitzt sich hold zum Kinne, Äuglein hat sie gar, Als ob Feuer drinne; So ist schön und lieblich, Die mich kränkt an Seele und an Leib! Hei, du schönes Weib! Sei durch Güte mir mein Leidvertreib.
Süßer Herzensdieb, Tröste mir die Sinne, Hab mich etwas lieb, Weil zu dir in Minne Längst mein Herz entbrannte Und nun leidet Sehnsuchtsfeuersnot! Hei, du Mündchen rot! Wird dein Kuß mir nicht, so ists mein Tod.