An einem Baum In dem Park der großen Stadt Hing unter tausenden Blättern ein Blatt. Sang der Nachtwind in den Bäumen, Wiegte sich das Blatt in Träumen Von der weiten herrlichen Welt.
“Könnt ich nur einmal wie der Wind fliegen Mit den Wolken über’s Meer Ach mein, Leben gäb´ ich her, Könnt ich fliegen, Könnt ich fliegen“.
Bald kam der Herbst, Gab dem Blatt sein schönstes Kleid Doch es klagte den Wolken sein Leid: “Bleiben muss ich und verblühen, Könnt ich mit den Schwänen ziehen, Dorthin, wo der Sommer nie vergeht“.
Da rief der Herbstwind: “Du sollst fliegen, fliegen“. Und er riss vom Baum das Blatt, trieb es in die große Stadt, Ließ es fliegen, ließ es fliegen.
Kurz war das Glück – Müde sank das Blatt hinab Auf die Straße, sein regennasses Grab. Schon am Ende seines Lebens Rief das kleine Blatt vergebens Zu den stummen Häusern hinauf. “Könnt ich nur einmal noch im Wind fliegen Flög´ ich hin zu meinem Baum, Und vergessen wär´ der Traum Vom Fliegen, Vom Fliegen..."