Interpret: Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Ltg. Frank Strobel
DIE KOMMISSARIN
Inmitten des Bürgerkrieges gegen die zaristischen Truppen bringt eine Kommissarin der Roten Armee, die ihre politischen Ansichten zutiefst vertritt, ein Kind zur Welt. Sie wird bei einer armen jüdischen Familie einquartiert, die ihr in diesen schwierigen Zeiten die Werte von Menschenwürde und Lebensglück neu vermittelt und zeigt, dass diese unabhängig von Religion und politischer Meinung existieren. Die Gegenüberstellung von Kaderpolitik und humanistischer Moral und die positive Darstellung jüdischen Lebens und jüdischer Kultur bilden den Kern dieses Films. In die Filmmusik zu diesem - 1967/68 von Alexander Askoldow gedrehten - Film fügte Schnittke Teile aus seiner vierten Symphonie ein, die dem Film programmatisch sehr ähnlich ist und seinen Verlauf in Teilen mitbestimmt hat. Schnittkes Musik zu DIE KOMMISSARIN ist weit komplexer und anspruchsvoller als seine diversen anderen Filmmusiken, was nicht bedeutet, dass keine melodischen Themen mit Wiedererkennungswert vorhanden sind. Bereits die Erweiterung der klassischen Orchesterbesetzung um elektrische Orgel, Gitarre, Klavier, Celesta und diverse ungewöhnliche Schlaginstrumente deutet auf eine Erweiterung des Klangspektrums und einen großen Ideenreichtum hin. Wie im Film, so finden sich auch in der Musik jüdische Elemente, die facettenreich dargeboten werden.
(gefaßt aus http://www.filmphilharmonic-shop.de/product_info.php?info=p24_ALFRED-SCHNITTKE-FILM-MUSIC-VOL--I.html)