Nächtlich am Busento lispeln Bei Cosenza dumpfe Lieder Aus dem Wasser schallt es Antwort Und in Wirbeln hallt es wieder Und den Fluss hinauf, hinunter Ziehn die Schatten tapfrer Goten Die den Alarich beweinen Ihres Volkes Besten Toten
Allzufrüh und fern der Heimat Mussten sie ihn hier begraben Während noch die Jugendlocken Seine Stirne blond umgaben
Und am Ufer des Busento Reihten sie sich um die Wette Um die Strömung abzuleiten Gruben sie ein frisches Bette In der wogenleeren Höhlung Wühlten sie empor die Erde Senkten tief hinein den Leichnam Mit der Rüstung auf dem Pferde Deckten dann mit Erde wieder Ihn und seine stolze Habe Dass die hohen Stromgewächse Wüchsen aus dem Heldengrabe
Abgelenkt zum zweiten Male Ward der Fluss herbeigezogen Mächtig in ihr altes Bette Schäumten die Busentowogen
Und es sang ein Chor von Männern: "Schlaf in deinen Heldenehren! Keines Römers schnöde Habsucht Soll dir je dein Grab versehren!"
Sangens und die Lobgesänge Tönten fort im Gotenheere Wälze sie, Busentowelle Wälze sie von Meer zu Meere