Am Anfang, da war endlos Leere, Neben ihr nur Dunkelheit Ewigkeiten tat sich nichts, es existierte nicht mal Zeit Alles Sein muss erst in Form, Aus traumesleerem Schlaf erwachend Stumpfes Warten hat ein Ende, Lebensquell fließe voll
Nebel tat sich auf Wurde dichter Band sich dann Zu kühlem Nass Zwölf starke Ströme Brausten bitter Eliwagar teilten Raum Im Norden dort Wurde es eisig Niflheim begann zu sein Der Süden jedoch heizte fleißig Muspelheimens Feuer ein
Plötzlich stand durch Eis und Feuer Urweltriese Ymir da Verwirrt, allein, als erstes Wesen, Gedanken waren alles andere als klar Einsamkeit war wohl das Gift, das Ymir in den Wahnsinn ritt Leib und Seele waren schon verdorben, als alles seinen Anfang nahm
Audhumbla, die Milchgeweihte, leckte Buri aus dem Eis Gut, beseelt, gefühlvoll waltend, Gegenbild des Garstigen Neidig ob des schönen Buri, taumelt Ymir sinnverloren Durch der Urwelt karge Landschaft, wo er nur nach Schlechtem sinnt
Das ganze Dunkel ward am Beben, vibrierte voll von Lebenswahn Überall ward ein Streben, das Sein erfüllte seinen Drang Der große, mächtge Baum der Mitte bindet seitdem alle Welten Knospen sprießend, Astwerk wachsend, wartend aufs bestimmte Welken
Alles jedoch geht aufs eine, unausweichlich Letzte hin Wenn die Götter sich bekämpfen, steht unsre ganze Welt in Brand Alles wird dann untergehn und Ragnarök wird sich erfüllen Alle Welten fangen Feuer, Vorhang auf für Neubeginn