Fünf Lieder aus Der Siebente Ring, op.3 (1908-09) [Heather Harper, Charles Rosen]
Dies ist ein Lied Für dich allein: Von kindischem Wähnen Von frommen Tränen... Durch Morgengärten klingt es Ein leichtbeschwingtes. Nur dir allein Möcht es ein Lied Das rühre sein.
Im Windesweben war meine Frage nur Träumerei. Nur Lächeln war was du gegeben. Aus nasser Nacht ein Glanz entfacht - Nun drängt der Mai, nun muß ich gar um dein Aug' und Haar alle Tage in Sehnen leben.
An Baches Ranft Die einzigen frühen Die Hasel blühen. Ein Vogel pfeift In kühler Au. Ein Leuchten streift Erwärmt uns sanft Und zuckt und bleicht. Das Feld ist brach, Der Baum noch grau... Blumen streut vielleicht Der Lenz uns nach.
Im Morgentaun trittst du hervor den Kirschenflor mit mir zu schaun, Duft einzuziehn des Rasenbeetes. Fern fliegt der Staub... Durch die Natur noch nichts gediehn von Frucht und Laub Rings Blüte nur - Von Süden weht es.
Kahl reckt der Baum im Winterdunst sein frierend Leben. Laß deinen Traum auf stiller Reise vor ihm sich heben! Er dehnt die Arme - Bedenk ihn oft mit dieser Gunst, daß er im Harme daß er im Eise noch Frühling hofft!