12 - Loreley (Verfallen - Folge 1: Astoria [CD1] [2015])
Hannelore nennt sich Loreley Ihr Kleid ist hübsch, doch nicht der letzte Schrei Mit Haaren bis zur Hüfte Steht sie dort, verströmt die Düfte, nicht zu edel, nicht zu billig, nie zu willig.
In der Hotelbar ist sie wie zuhaus, und meistens sieht sie schön und freundlich aus Die zarten, feinen Züge Strafen alle Mühsal Lüge Sie hält alle Sorgen immer gut verborgen.
Hannelore nennt sich Loreley An mir schaut sie geflissentlich vorbei Ich fall bei diesem Thema Keineswegs ins Beuteschema Soll ein Lächeln für dich strahlen, musst du zahlen.
Betritt ein Kandidat für sie den Raum, verschiebt sich nur ganz leicht der Kleidersaum, denn so wartet die charmante und so schöne Unbekannte Vielleicht kommt zu später Stunde noch ein Kunde
Leise, leise, Loreley! Freu dich, du wurdest auserkoren! Leise, leise, Loreley! Du hast so wundervolles Haar! Lass los, lass los, oh Loreley Denn niemand bleibt hier ungeschoren! Auch dein Schmerz ist bald vorbei, Loreley! Es ist wahr
Hannelore nennt sich Loreley Am Morgen sind die Beine schwer wie Blei Einem Leitsatz folgt sie immer „Gehe niemals mit aufs Zimmer!“ Sie wahrt immer ihre Grenzen bei den Tänzen
Hannelore ist für Geld recht nett Ein blonder Engel schwebt übers Parkett Man sieht Männer Scheine zücken, nur um sich mit ihr zu schmücken Ihre Schönheit lässt sie eben überleben
Leise, leise, Loreley! Freu dich, du wurdest auserkoren! Leise, leise, Loreley! Du hast so wundervolles Haar! Lass los, lass los, oh Loreley Denn niemand bleibt hier ungeschoren! Auch dein Schmerz ist bald vorbei, Loreley! Es ist wahr
In dieser Nacht kommt keiner mehr Die Taschen bleiben heute leer, und du bringst nichts nach Haus Ich folge in der Dunkelheit Dem viel zu dünnen Abendkleid Du siehst verletzlich aus
Am liebsten kehrte ich nun um Doch „ihre“ Stimme ist nie stumm („Los tu es!“) Es soll und wird geschehn Du hörst die Schritte hinter dir Du läufst schneller, fast entkommst du mir Du kannst mir nicht entgehn
Du drehst dich um, erkennst mich jetzt, die Augen weiten sich entsetzt, du fragst mich, was ich will, Ich reiße meine Faust empor, herunter fährt das Eisenrohr Und bald liegst du ganz still
Ich schleif dich ins Hotel zurück („Bring sie zu mir!“) Es hat niemand bemerkt, zum Glück Du bist so furchtbar leicht Viel schwerer lastet meine Schuld, doch wartet „sie“ voll Ungeduld Der Keller ist erreicht
Ich leg den schlaffen Körper ab Astoria wird ihm zum Grab Die Schatten kreisen ihn schon ein („Endlich!“) In meinem Kopf schrillt kreischend laut Triumphgeheul, nun wird verdaut, nun ist’s an mir zu schrein
Leise, leise, Loreley! Freu dich, du wurdest auserkoren! Leise, leise, Loreley! Du hast so wundervolles Haar! Lass los, lass los, oh Loreley Denn niemand bleibt hier ungeschoren! Auch dein Schmerz ist bald vorbei, Loreley! Es ist wahr
Hannelore ohne Loreley, Karin kommt bald in die Schule, Klaus wird drei Wer wird sich dazu durchringen Ihren Kindern beizubringen, dass sie niemals wieder heimkommt nie mehr heimkommt!
Hannelore oder Loreley Mit beiden ist es leider nun vorbei Man wird sie auch nicht entdecken Denn ich musste sie verstecken In der Parthe fand man Kleider, sonst nichts, leider
Das Hotel ließ sie verschwinden Nicht mal ich kann sie noch finden Jeder muss vor allen Dingen Opfer bringen
Niemand wird mehr nach ihr fahnden Keiner wird die Tat je ahnden In der Bar tanzt nun „Marie“ und nicht mehr sie