Blutrot leuchtende Lohen lecken Sich unbarmherzig ihren Weg Durch die Gassen, um die Ecken, Von Aeolskraft hinan geweht.
Tobend' Brausen tost von ferne, Rauschzerflimmert gell'n die Lüfte, Am Firmament zerschellen Sterne, Prometheisch klaffen Himmelsklüfte, Über glühend heißer Erde.
Auf dass die Welt zu Bruch soll gehen Schmilzt Fleisch, schmilzt Asche, Edelsteine. Ist nur Vergehen, ist kein Werde.
Übers Pflaster irren Schemen, Ohne Plan und ohne Ziel Strömen sie in ihr Verderben - Bonifatius' Puppenspiel.
Puppenspiel!
Hagia Sophia purpur strahlend, Geplündert ihr die goldnen Schöße, Ikonen Gottes wüst zermahlend Anheimgegeben harsch der Blöße Entweihter karger Muttererde.
Auf dass sich Sodom neu erhebe Herrscht Mord, herrscht Wollust, Schandvergnügen. Ist nur Vergehen, ist kein Werde.
Um die Kuppel kreisen Geister, Trauernd um Konstantins Erbe, Hauchen im Gespenstesreigen - O, Bonifatius, stirb, ersterbe!
Zeugnisse entwachs'ner Zeiten, Voll bildhafter Erinnerungen, Gesetzt nach höchsten Fertigkeiten Durch Feuersinbrunst jäh verschlungen, Getilgt vom Antlitz sünd'ger Erde.
"Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben."
Auf dass das Weltgericht soll tagen Wächst Blut, wächst Hitze, Fleischgeschwüre. Ist nur Vergehen, ist kein Werde.
Was Zorn und Schisma einst gebaren, Ist aufgebläht von Lug und Trug, Æschatologisch heimgesucht Von Harmagedons Funkenflug.