So wünsch' ich ihr ein' gute Nacht (49 deutsche Volkslieder, WoO33)
So wünsch ich ihr ein gute Nacht, bei der ich war alleine; ein freundlich Wort sie zu mir sprach, da wir uns sollten scheiden. Ich scheid mit Leid, Gott weiß die Zeit, wiederkommen bringt uns Freud.
Zu Nächten da ich bei ihr war, ihr Angesicht wollt röten, sie sah den Knaben freundlich an, sprach: Gott tu dich behüten. Mein Schimpf, mein Schmerz, bricht mir mein Herz, das werd ich jetzund innen.
Das Maidlein an der Zinnen stand, hub kläglich an zu weinen: gedenk daran du Reitersknab, laß mich nicht läng'r alleine; kehr wieder bald, mein Aufenthalt, lös mich von schweren Träumen.
Der Knab wohl üb'r die Heiden reit't und wend't sein Rößlein rumme: daran gedenk, du schöne Maid, und kehr dein Red nit umme; beschert Gott Glück, gehts wieder zurück, du bleibst mein'm Herzen eine Kron.