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Carl Orff - Carmina Burana - IV.In Taberna | Текст песни

Estatus interius
ira vehementi
in amaritude
loquor mee menti:
factus de materia,
cinis elementi,
similis sum folio,
de quo ludunt venti.

Cum sit enim proprium
ciro sapienti
supra petram ponere
sedem fundamenti,
stultus ego comparor
fluvio labenti,
sub eodem tramite
nunquam permanenti.

Feror ego veluti
sine nauta navis,
ut per vias aeris
vaga fertur avis;
non me tenent vincula,
non me tenet clavis,
quero mihi similes
et adiungor pravis.

Mihi cordis gravitas
res videtur gravis;
iocus est amabilis
dulciorque favis;
quicquid Venus imperat,
labor est suavis,
que nunquam in cordibus
habitat ignavis.

Via lata gradior
more iuventutis,
inplicor et vitiis
immemor virtutis,
volupatis avidus
magis quam salutis,
mortuus in anima
curam gero cutis.

Cignus ustus canat:

Olim lacus columeram,
olim pulcher extiteram,
dum cignus ego fueram.

Miser, miser!
Modo niger
et ustus fortiter!

Girat, regirat garcifer;
me rogus urit fortiter;
propinat me nunc dapifer.

Miser, miser!
Modo niger
et ustus fortiter!

Nunc in scutella iaceo,
et volitare nequeo,
dentes frendentes video.

Miser, miser!
Modo niger
et ustus fortiter!

Ego sum abbas Cucaniensis,
et consilium meum est cum bibulis,
et in secta Decii voluntas mea est,
et qui mane me quesierit in taberna,
post vesperam nudus egreditur,
et sic denudatus veste clambit:

Wafna, wafna!
quid fecisti sors turpissima?
Nostre vite gaudia
abstulisti omnia!

In taberna quando sumus,
non curamus quid sit humus,
sed ad ludum properamus,
cui semper insudamus.
Quid agatur in taberna,
ubi nummus est princera,
hoc est opus ut queratur,
si quid loquar, audiatur.

Quidam ludunt, quidam bibunt,
quidam indiscrete vivunt.
Sed in ludo qui morantur
es his quidam denudatur,
quidam ibi vestiuntur
quidam saccis induuntur.
Ibi nullus timet mortem,
sed pro Baccho mittunt sortem:

Primo proo nummata vini,
ex hac bibunt libertini;
semel bibunt captivis,
post hec bibunt ter pro vivis,
quater pro Christianis cunctis,
quinquies pro fidelibus defunctis,
sexties pro sororibus vanis,
septies pro militibus silvanis.

Octies pro fratribus perversis,
nonties pro monachis dispersis,
decies pro navigantibus,
undecies pro discordantibus,
duodecies pro penitentibus,
tredeciens pro iter agentibus.
Tam pro papa quam pro rege
bibunt omnes sine lege.

Bibit hera, bibit herus,
bibit miles, bibit clerus,
bibit ille, bibit illa,
bibit servus cum ancilla,
bibit velox, bibit piger,
bibit albus, bibit niger,
bibit constans, bibit vagus,
bibit rudis, bibit magus.

Bibit pauper et egrotus,
bibit exul et ignotus,
bibit puer, bibit canus,
bibit presul, bibit decanus,
bibit soror, bibit frater,
bibit anus, bibit mater,
bibit ista, bibit ille,
bibunt centum, bibunt mille.

Parum sexcente nummate
durant, cum immoderate
bibunt omnes sine meta.
Quamvis bibant mente leta,
sic nos rodunt omnes gentes
et sic erimus egentes.
Qui nos rodunt confundantur
et cum iustis non scribantur.

Deutsch

IM WIRTSHAUS
Glühend in mir
Von heftigem Ingrimm
Sprech ich voller Bitterkeit
Zu meinem Herzen:
Geschaffen aus Staub,
Asche der Erde,
Bin ich dem Blatt gleich,
Mit dem die Winde spielen.

Wenn es die Art ist
Des weisen Mannes,
Auf Fels zu gründen
Sein Fundament:
Gleiche ich Tor
Dem Fluß, der dahinströmt,
Niemals im selben
Lauf sich hält.

Ich treibe dahin
Wie ein Boot ohne Mann,
Wie auf luftigen Wegen
Der Vogel schweift.
Mich binden nicht Fesseln
Mich hält kein Schloß,
Ich such meinesgleichen,
Schlag mich zu den Lumpen.

Ein schwerer Ernst
Dünkt mich zu schwer.
Scherz ist lieblich
Und süßer als Waben.
Was Venus gebietet,
Ist wonnige Müh,
Niemals wohnt sie
In feigen Seelen.

Die breite Straße fahr ich
Nach der Art der Jugend,
Geselle mich zum Laster,
Frage nichts nach Tugend.
Nach Sinnenlust dürstend
Mehr als nach dem Heil,
Will ich, an der Seele tot,
Gütlich tun dem Leib!

Der gebratene Schwan singt:

Einst schwamm ich auf den Seen umher,
Einst lebte ich und war schön,
Als ich ein Schwan noch war.

Armer, armer!
Nun so schwarz
Und so arg verbrannt!

Es dreht und wendet mich der Koch.
Das Feuer brennt mich sehr.
Nun setzt mich vor der Speisemeister.

Armer, armer!
Nun so schwarz
Und so arg verbrannt!

Jetzt liege ich auf der Schüssel
Und kann nicht mehr fliegen,
Sehe bleckende Zähne um mich her!

Armer, armer!
Nun so schwarz
Und so arg verbrannt!

Ich bin der Abt von Cucanien,
Und - meinen Konvent halte ich mit den Saufbrüdern
Und - meine Wohlgeneigtheit gehört dem Orden der Würfelspieler
Und - macht einer mir morgens seine Aufwartung in der Schenke,
Geht er nach der Vesper fort und ist ausgezogen
Und - also ausgezogen, wird er ein Geschrei erheben:

Wafna! Wafna!
Was hast du getan, Pech, schändlichstes?
Unseres Lebens Freuden hast du
Fortgenommen alle!

Wenn wir sitzen in der Schenke,
Frahen wir nichts nach dem Grabe,
Sondern machen uns ans Spiel,
Über dem wir immer schwitzen.
Was sich in der Schenke tut,
Wenn der Batzen Wein herbeischafft,
Das verlohnt sich, zu vernehmen:
Hörte, was ich sage!

Manche spielen, manche trinken,
Manche leben liederlich
Aber die beim Spiel verweilen:
Da wird mancher ausgezogen,
Mancher kommt zu einem Rocke,
Manche wickeln sich in Säcke,
Keiner fürchtet dort den Tod,
Nein, um Bacchus würfelt man.

Erstens: wer die Zeche zahlt:
Davon trinkt das lockre Volk,
Einmal auf die Eingelochten,
Dreimal dann auf die, die leben,
Viermal auf die Christenheit,
Fünfmal, die im Herrn verstarben,
Sechsmal auf die leichten Schwestern,
Siebenmal auf die Heckenreiterei.

Achtmal die verirrten Brüder,
Neunmal die versprengten Mönche,
Zehnmal, die die See befahren,
Elfmal, die in Zwietracht liegen,
Zwölfmal, die in Buße leben,
Dreizehnmal, die unterwegs sind;
Auf den Papst wie auf den König
Trinken alle schrankenlos:

Trinkt die Herrin, trinkt der Herr,
Trinkt der Ritter, trinkt der Pfaffe,
Trinket dieser, trinket jene,
Trinkt der Knecht und trinkt die Magd,
Trinkt der Schnelle, trinkt der Faule,
Trinkt der Blonde, trinkt der Schwarze,
Trinkt, wer seßhaft, trinkt, wer fahrend,
Trinkt der Tölpel, trinkt der Weise;

Trinkt der Arme und der Kranke,
Der Verbannte, Unbekannte,
Trinkt das Kind und trinkt der Kahle,
Trinken Bischof und Dekan;
Trinkt die Schwester, trinkt der Bruder,
Trinkt die Ahne, trinkt die Mutter,
Trinket dieser, trinket jener,
Trinken hundert, trinken tausend.

Sechshundert Zechinen reichen
Lange nicht, wenn maßlos alle
Trinken ohne Rand und Band. -
Trinken sie auch frohgemut,
Schmähen uns doch alle Völker,
Und wir werden arm davon.
Mögen, die uns schmäh'n, verkommen,
Nicht im Buche der Gerechten
Aufgeschrieben sein!

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