Ubi est antiquus meus amicus? Hinc equitavit, eia, quis me amabit?
Floret silva undique, nah mime gesellen ist mir we.
Gruonet der walt allenthalben, wa ist min geselle alse lange? Der ist geriten hinnen, o wi, wer sol mich minnen?
Chramer, gip die varwe mir, die min wengel roete, damit ich die jungen man an ir dank der minnelieben noete. Seht mich an, jengen man! Lat mich iu gevallen!
Minnet, tugentliche man, minnecliche frouwen! Minne tuot iu hoch gemuot unde lat iuch in hohen eren schouwen. Seht mich an, jungen man! Lat mich iu gevallen!
Wol dir, werlt, daz du bist also freudenriche! Ich will dir sin undertan durch din liebe immer sicherliche. Seht mich an, jungen man! Lat mich iu gevallen!
Swaz hie gat umbe, daz sind alles megede, die wellent an man allen disen sumer gan!
Chume, chum, geselle min, ih enbite harte din, ih enbite harte din, chume, chum, geselle min.
Swaz hie gat umbe, daz sint alles megede, die wellent an man allen diesen sumer gan!
Were diu werit alle min von deme mere unze an den Rin, des wollt ih mih darben, daz diu chünegin von Engellant lege an minen armen.
Modernes Deutsch
AUF DEM FELDE Es grünt der Wald, der edle, Mit Blüten und mit Blätern.
Wo ist mein Vertrauter, Mein Geselle? - Er ist hinweggeritten! Eia! wer wird mich lieben?
Es grünt der Wald allenthalben. Nach meinem Gesellen ist mir weh.
Es grünt der Wald allenthalben. Wo bleibt mein Geselle so lange? - Er ist hinweggeritten! Oh weh! wer wird michlieben?
Kramer! Gib die Farbe mir, Meine Wangen rot zu malen, Daß ich so die jungen Männer, Ob sie wollen oder nicht, zur Liebe zwinge. Seht mich an. Junge Männer! Laßt mich euch gefallen!
Liebet, rechte Männer, Liebenswerte Frauen! Liebe macht euch hochgemut Und läßt euch in hohen Ehren prangen. Seht mich an, Junge Männer! Laßt mich euch gefallen!
Heil dir, Welt, daß du bist An Freuden so reich! Ich will dir sein Untertan Deiner Güte wegen immer sicherlich! Seht mich an, Junge Mäner! Laßt mich euch gefallen!
Was hier im Reigen geht, Sind alles Mägdlein, Die wollen ohne Mann Diesen ganzen Sommer gehn.
Komme, komme, Geselle mein! Ich erwarte dich so sehr, Ich erwarte dich so sehr. Komme, komme, Geselle mein!
Süßer, rosfarbener Mund! Komm und mache mich gesund! Komm und mache mich gesund, Süßer rosafarbener Mund!
Was hier im Reigen geht, Sind alles Mägdlein, Die wollen ohne Mann Diesen ganzen Sommer gehn.
Wäre auch die Welt ganz mein Von dem Meer bis an den Rhein, Gern ließe ich sie fahren, wenn die Königin von Engelland Läge in meinen Armen.