Guter Mond, du gehst so stille durch die Abendwolken hin. Bist so ruhig und ich fühle, daß ich ohne Ruhe bin. Traurig folgen meine Blicke deiner stillen, heitern Bahn. O, wie hart ist das Geschicke, daß ich dir nicht folgen kann.
Guter Mond, du gehst so stille durch die Abendwolken hin. Deines Schöpfers reiner Wille hieß auf dieser Bahn dich ziehn. Leuchte freundlich jedem Müden in das stille Kämmerlein und ergieße Ruh und Frieden ins bedrängte Herz hinein.
Guter Mond, dir will ich's sagen, was mein banges Herze kränkt, und an wen mit bittern Klagen die betrübte Seele denkt! Guter Mond, du sollst es wissen, weil du so verschwiegen bist, warum meine Tränen fließen und mein Herz so traurig ist.