Echte Jecken kennen keine Grenzen. Deshalb wurde in Düsseldorf der erste deutsch-türkische Karnevalsverein gegründet. Hier kommen Karnevalisten aus vielen verschiedenen Nationen zusammen. Rolf Rosenkranz hat mit seinem türkischen Freund Ramazan Yagan etwas Einmaliges ins Leben gerufen: den deutsch-türkischen Karnevalsverein – abgekürzt DTC. Die Idee dazu hatte Rosenkranz schon lange, aber erst 2011, als seine Tochter zur Karnevalsprinzessin gekürt wurde, setzte er sie in die Tat um. Sehr bald fanden sich elf Gründungsmitglieder zusammen: sechs Türken, eine Türkin, drei Deutsche und ein Mazedonier. Obwohl der Verein vor allem auch für ausländische Mitbürger attraktiv sein soll, geht es im DTC nicht vorrangig um die Integration von Ausländern. Yagan, der mit sechs Jahren nach Deutschland kam, sagt: "Ich kann das Wort nicht mehr hören. Ich bin hier integriert, wir sind alle Teil des Landes und wir alle zahlen unsere Steuern hier. Wir leben hier in zweiter, dritter, teilweise vierter Generation. Wir identifizieren uns voll mit dieser Stadt und diesem Land." Yagan und Rosenkranz sahen vielmehr, dass viele Ausländer Hemmungen haben, Mitglied in einem typisch deutschen Karnevalsverein zu werden. Die beiden wollten auch Karnevalisten aus der Türkei und vielen anderen Ländern die Möglichkeit geben, zusammen mit anderen Jecken in der "fünften Jahreszeit" Spaß zu haben. Schon nach kurzer Zeit zählte der DTC etwa 40 Mitglieder aus fünf verschiedenen Nationen. Zu Beginn sollen die Mitglieder des Vereins den Karneval erst mal von innen kennen lernen. Sie besuchen die Sitzungen anderer Vereine. Yagan sagt: "Wir feiern mit denen, schunkeln mit denen und trinken mit denen unser Bier." Und obwohl die Integrationsfrage nicht im Mittelpunkt steht, eines will der türkische Karnevalist auf jeden Fall erreichen: von der Politik positiv wahrgenommen werden.