Still, still, lausch dem Lied im Wind, Es kündet leis´ die Märe Von Herzen, die getrennet sind, Weil Hass die Lieb´ verwährte. Mein Vater lebte stolz und hart, Kalt war sein Herz, sein Leben, In Geiz und Gier war es erstarrt, Konnt´ niemals Wärme geben.
Still, lauschet dem Wind, Sehnsucht seufzt schwer in den Zweigen, Sucht meinen Liebsten geschwind, Nur er kann das Leben mir zeigen...
Es war ein schöner, heller Tag, Als Klänge mich ereilten, Wo Spielmannskunst in Lüften lag Und mir im Herz verweilte. Unter den Barden war ein Narr, Sein Aug´ mich sanft erblickte, So süß sein Name, Madokar, Der Welt ich leicht entrückte.
Er hielt mich zärtlich bei der Hand: „Assija, lass uns gehen, Hinfort, wir ziehen stets durchs Land, So wird uns nichts geschehen, von Haggard, der kein Lieben kennt, Kein Herz, kein Leben achtet, Von Haggard, der Dich Tochter nennt, Dich als sein Hab´ betrachtet.“
„Oh liebste, schönste, reinste Braut, Mit Dir will ich verweilen, Mein Herzschlag sei Dir angetraut, Dein Leben will ich teilen!“ „Oh Madokar, wie wünschte ich Mit Dir hinfort zu ziehen, Hinweg von Vater ewiglich, Ich wollt´, wir könnten fliehen!“
Doch Madokar war plötzlich fort Und mit ihm ging mein Leben In tiefem Kummer, Ort für Ort, Sucht´ ich nach ihm, vergebens. Mein Geist muss wandern, Tag und Nacht, Bis ich ihn hab´gefunden, Denn uns´rer Liebe Leben wacht Und hält uns stets verbunden.