Nimm von uns, Herr, du treuer Gott, Die schwere Straf und große Not, Die wir mit Sünden ohne Zahl Verdienet haben allzumal. Behüt vor Krieg und teurer Zeit Vor Seuchen, Feur und großem Leid.
Erbarm dich deiner bösen Knecht. Wir bitten Gnad und nicht das Recht; Denn so du, Herr, den rechten Lohn Uns geben wolltst nach unserm Thun, So müßt die ganze Welt vergehn Und könnt kein Mensch vor dir bestehn.
Ach Herr Gott, durch die Treue dein Mit Trost und Rettung uns erschein, Beweis an uns dein große Gnad, Und straf uns nicht auf frischer That, Wohn uns mit deiner Güte bei, Dein Zorn und Grimm fern von uns sei.
Warum willt du doch zornig sein Über uns arme Würmelein? Weißt du doch wohl, du großer Gott, Daß wir nichts sind als Erd und Kot; Es ist ja vor deim Angesicht Unser Schwachheit verborgen nicht.
Die Sünd hat uns verderbet sehr, Der Teufel plagt uns noch viel mehr, Die Welt und unser Fleisch und Blut Uns allezeit verführen thut. Solchs Elend kennst du, Herr, allein, Ach laß es dir befohlen sein.
Gedenk an deins Sohns bittern Tod, Sieh an sein heilig Wunden rot, Die sind ja für die ganze Welt Die Zahlung und das Lösegeld, Des trösten wir uns allezeit Und hoffen auf Barmherzigkeit.
Leit uns mit deiner rechten Hand, Und segne unser Stadt und Land, Gieb uns allzeit dein heilges Wort, Behüt vors Teufels List und Mord, Verleih ein selges Stündelein, Auf daß wir ewig bei dir sein.