#- Denis. Hallo! Kˆnntest du dich einmal kurz vorstellen? #- Gerald. Hallo! Ich bin Gerald. Ich wohne in Tulln, das ist eine Kleinstadt vierzig km ˆstlich von Wien, an der Donau. Ich bin Student. Ich studiere in Wien, und wohne aber noch in Tulln. Ich bin zweiundzwanzig Jahre alt. #- Denis. Kannst du mir mehr ¸ber deine Stadt erz‰hlen? Ja, Tulln ist eine Kleinstadt, ungef‰hr 20 000 Einwohner, eine Tourismus- und Dienstleistungsstadt, w¸rde ich sagen, keine Industriestadt. Eine sehr alte Stadt mit schˆnen Sehensw¸rdigkeiten und in ganz ÷sterreich daf¸r bekannt, dass j‰hrlich eine Blumenmesse abgehalten wird, also als Messestadt bekannt. Tulln ist in Niederˆsterreich gelegen. Also das Bundesland heiflt Niederˆsterreich, und der Bezirk selbst heiflt auch Tulln. Also, Tulln ist sozusagen die Bezirkshauptstadt. Der Bezirk Tulln umfasst etwa f¸nfzigtausend Einwohner und in Tulln, in der Stadt selbst, wohnen knappe zwanzigtausend. Ich wohne am Stadtrand, das heiflt, unser Stadtzentrum ist sehr klein. Es gibt einen Hauptplatz und einen alten Stadtkern. Das Viertel der Stadt, in dem ich lebe, hat eigentlich keine besondere Bezeichnung. #- Denis. Wie gelangst du von daheim in die Stadtmitte? #- Gerald. Von mir zuhause ins Zentrum fahre ich ¸blicherweise mit dem Fahrrad. Manchmal fahre ich mit dem Auto, wenn es eben grˆflere Dinge zu besorgen gibt oder zu kaufen gibt. Mit den ˆffentlichen Verkehrsmitteln ist es sehr schwierig bei uns.. Es gibt Busse und es gibt sogenannte Sammeltaxis, aber das System ist nicht besonders gut ausgebaut und die Busse fahren sehr selten. Also, die Busse werden grˆfltenteils von sehr jungen oder sehr alten Leuten ben¸tzt, n‰mlich von Sch¸lern, die in die Schule fahren, die regelm‰flige Zeiten haben, in denen sie die Busse benutzen, oder von Pensionisten, die einkaufen fahren, und die es sich leisten kˆnnen, auf den Bus zu warten und die Zeit haben. #- Denis. Wie kommst du zur Universit‰t? #- Gerald. Von zu Hause auf die Uni brauche ich eine knappe Stunde. Das heiflt, wenn ich zu Hause aus dem Haus gehe, bin ich innerhalb einer Stunde auf der Uni. Ich gehe zum Bahnhof, der Bahnhof liegt ungef‰hr f¸nf Gehminuten von unserem Haus entfernt, und ich fahre dann mit dem Zug eine knappe halbe Stunde nach Wien. Und vom Franz-Josefs-Bahnhof, (das ist der grˆflte Bahnhof in Wien, der grˆflte Regionalbahnhof) fahre ich dann mit ˆffentlichen Verkehrsmitteln, also mit der Straflenbahn beziehungsweise von Heiligenstadt mit der U-Bahn ins Zentrum weiter beziehungsweise zur Universit‰t weiter. #- Denis. Gibt es in Tulln groflen Autoverkehr? #- Gerald. Es gibt... also auf den Hauptverkehrswegen, auf den Hauptstraflen, wird der Verkehr immer mehr. Das ist ein grofles Problem in unserer Stadt. Also, es hat fr¸her nur eine Donaubr¸cke gegeben, und vor einigen Jahren hat man eine zweite Donaubr¸cke gebaut, damit die Stadt und das Stadtzentrum vom Verkehr entlastet werden kann. Auf den Straflen sind eigentlich verh‰ltnism‰flig viele Leute f¸r so eine Kleinstadt, weil Tulln n‰mlich auch als Bezirkshauptstadt das Zentrum f¸r den ganzen Bezirk ist. Also, Tulln ist keine klassische Einkaufsstadt, aber Tulln ist eine Stadt, in der die Leute aus der Umgebung und aus den Dˆrfern und aus den kleineren Ortschaften ihre Besorgungen machen, wenn sie nicht nach Wien fahren wollen. #- Denis. Wie sieht es mit der Umwelt in und um Tulln aus? #- Gerald. Die Luft ist sehr rein. Das klassische Bild, das man von ÷sterreich hat, mit Bergen, Seen, Alpen, Schnee und so weiter, trifft auf Tulln nicht zu. Tulln ist eine Ebene und der Wind kann sehr gut dazu, daher ist die Luft sehr rein. Es gibt gewisse Verunreinigungen, die aus dem Norden und Osten kommen, weil man in den ˆstlichen Nachbarl‰ndern mit den Umweltstandards noch nicht gleichgezogen hat, aber im Groflen und Ganzen ist in Tulln die Luft rein. #- Denis. Was befindet sich in der Umgebung eures Hauses? #- Gerald. In der unmittelbaren Umgebung meines Hauses gibt es sehr viel Gr¸n, weil meine Groflmutter eine begeisterte G‰rtnerin ist. Wir haben einen Vorgarten und einen groflen Garten hinter dem Haus. Der Vorgarten dient zur Zierde und damit die Passanten einen guten Eindruck von unserem Haus bekommen. Der Garten hinter dem Haus ist ein Gem¸segarten mit Obstb‰umen und so weiter, und der Vorgarten ist ein Ziergarten. #- Denis. Kannst du mir mehr ¸ber euer Haus erz‰hlen? #- Gerald. Das Haus, in dem ich lebe, ist ein, ich w¸rde sagen, ein Zweckbau. Also, das Haus haben meine Grofleltern nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut, mit sehr einfachen Mitteln und mit sehr wenig Geld, und meine Eltern haben in den 70er-Jahren einen zweiten Stock daraufgebaut. Es sind dort sechs Personen, also eine klassische - eine klassische Groflfamilie, meine Grofleltern, meine Eltern, mein Bruder und ich in diesem Haus. Und das Haus bietet keine architektonischen Besonderheiten, es ist aber sehr zweckm‰flig gebaut. Man hat auf der Hinterseite einen Blick in eine gr¸ne Oase und auf der Vorderseite den Blick auf eine ruhige, sehr wenig befahrene, kleine Gasse. #- Denis. Wo kauft ihr ein? #- Gerald. Unsere t‰glichen Eink‰ufe beziehungsweise unsere regelm‰fligen Eink‰ufe machen wir ganz in der Umgebung unseres Hauses. Es gibt dort die verschiedensten Gesch‰fte. Das heiflt, man kann ausw‰hlen, ob man einen Billigladen nimmt, ob man einen gehobeneren Supermarkt nimmt, ob man zu einem kleinen Greifller geht, ob man zu einem Spezial-Gem¸segesch‰ft zum Beispiel geht. Es gibt einen "Billa" (das ist eine der am weistesten verbreitetsten Supermarktketten in ÷sterreich), "Merkur", "Mondo". Es gibt einen "Hofer" - der in Deutschland "Aldi" heiflt. Das heiflt, man kann - man kann ausw‰hlen. Und man kauft dann je nachdem, welche Produkte oder welche Lebensmittel man einkaufen will in dem oder in dem anderen Gesch‰ft ein. Der Billa liegt ungef‰hr f¸nfhundert Meter von unserem Haus entfernt, das heiflt, man kann dort mit dem Fahrrad hinfahren beziehungsweise auch, wenn man Zeit hat, zu Fufl hingehen. Die anderen Gesch‰fte sind sehr leicht mit dem Auto zu erreichen beziehungsweise auch mit dem Fahrrad zu erreichen. #- Denis. Wie oft und was kauft ihr wo ein? #- Gerald. ‹blicherweise kaufen wir ein Mal pro Woche mit dem Auto ein, das heiflt, es wird ein Grofleinkauf in einem der Gesch‰fte gemacht, und die Produkte, die wir t‰glich benˆtigen, Milch, Brot, unter Umst‰nden Eier und andere Kleinigkeiten, kann man dann mit dem Fahrrad holen beziehungsweise auf dem Weg aus der Stadt nach Hause mitnehmen. #- Denis. Wie gef‰llt dir dein Wohnort? #- Gerald. Das Viertel, in dem ich wohne, gef‰llt mir eigentlich sehr gut, weil es eine gute Mischung aus Kleinstadt und l‰ndlicher Umgebung ist. Besonders auch die Anbindung an Wien ist sehr interessant, sehr praktisch, und kommt einem sehr entgegen, studienm‰flig und arbeitsm‰flig. Es ist nicht zu wenig los und es ist nicht zu viel los. Jeder kennt jeden. Es ist eine sehr angenehme Wohn- und Lebensatmosph‰re, und ich wohne auch deswegen gern dort, weil man in sehr kurzer Zeit in sehr viele verschiedene Gebiete gelangen kann. Das heiflt, man kann innerhalb von Minuten aufs Land gelangen, in die freie Natur, und man kann innerhalb von Minuten beziehungsweise einer halben Stunde, einer Stunde, in die Groflstadt gelangen, wo man dann wiederum alles einkaufen kann und wo es dann auch ganz andere Mˆglichkeiten gibt. #- Denis. Wo w¸rdest du gern wohnen, wenn du w‰hlen kˆnntest? #- Gerald. Wenn ich mir einen Ort ausw‰hlen kˆnnte, wo ich in der Zukunft wohne, dann w¸rde ich wahrscheinlich wieder Tulln w‰hlen, weil es, wie gesagt, sehr, sehr vielseitig ist. Man hat binnen Minuten die Mˆglichkeit, aufs Land zu gelangen, man hat Kontakt zur l‰ndlichen Bevˆlkerung. Und man wohnt aber trotzdem nicht dort, wo Fuchs und Hase sich "Gute Nacht" sagen*, sondern in relativer N‰he zur Groflstadt Wien. Es ist die Umwelt intakt, saubere Luft, sauberes Wasser, ein intensives Kulturleben, eine sehr interessante und sehr schˆne Kultur,... und sehr vielseitig, und es ist auch in einem - wenn man das in einem grˆfleren Rahmen sieht - in einem sehr interessanten Gebiet gelegen, weil man innerhalb von zwei Stunden beispielsweise in Tschechien sein kann, innerhalb von zweieinhalb Stunden ist man in Budapest, etwas mehr dann nach Slowenien, man ist relativ schnell in Deutschland. Das heiflt, vielleicht bin ich zu bescheiden, aber Tulln ist meiner Ansicht nach ein - f¸r mich - ein idealer Ort zum Wohnen.