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Echtes Deutsch - 25 - Wenke Krems. Lesen | Текст песни

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Denis. Wie meinst du, wozu braucht ein Mensch ¸berhaupt B¸cher?
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Wenke. Ich glaube f¸r mich sind B¸cher sehr wichtig,
um Wissen zu bekommen.
Dann finde ich es einfach sehr spannend,
mich mit fremden Schicksalen zu besch‰ftigen.
Wenn man Probleme hat oder so
und sich in ein Buch vertieft,
dann kann man aus diesen B¸chern erfahren,
dass andere Leute genau die gleichen Probleme haben,
und dann f¸hlt man sich hinterher etwas getrˆstet.
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Denis. Wenke, erinnerst du dich daran, wer dich das Lesen unterrichtet hat?
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Wenke. Ich glaube, das waren Freundinnen meiner Mutter.
Bevor ich eingeschult wurde,
wenn sie meine Mutter besucht haben,
weil es langweilig war, und dann haben sie versucht, mir irgendwie das beizubringen.
Ich weifl nur, dass ich, ich glaube vor der Schule, schon lesen konnte.
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Denis. Wie alt warst du, als du begonnen hast zu lesen?
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Wenke. Ich war f¸nf oder sechs Jahre alt.
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Denis. Und ab welchem Alter liest du nicht nur einzelne Worte, sondern auch ganze B¸cher?
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Wenke . Als ich sechs Jahre alt war.
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Denis. Welche B¸cher haben dich in deiner Kindheit beeindruckt?
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Wenke. Ich habe Winnetou sehr geliebt.
Die B¸cher von Karl May,
jedenfalls die, die mit Old Shatterhand, Winnetou und Old Firehand zu tun hatten.
Und als Winnetou gestorben ist,
im "Winnetou" Band drei,
konnte ich mich eine Viertelstunde lang nicht mehr beruhigen,
weil ich so traurig war,
weil f¸r mich diese Leute wirklich gelebt haben.
Und ich dann das Gef¸hl hatte, dass er wirklich gestorben ist.
Und ich war so traurig, dass ich dachte, die Welt geht unter.
Und dass er erschossen wurde, obwohl er mein grofler Held gewesen ist...
Dann war ich auch begeistert von Tom Sawyer
und seiner Abenteuern.
Vor allem von Huckleberry Finn,
weil Huckleberry Finn war unangepasst,
und hat nicht das gemacht, was die anderen wollten.
Sondern das, was er wollte.
Und das hat mir gefallen.
Und Huckleberry Finn war mein grofles Vorbild.
Und dann habe ich auch getr‰umt, um die Welt zu wandern,
und auf niemanden mehr zu hˆren.
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Denis. Diese B¸cher sind f¸r Jugendliche. Und was lesen ganz kleine Kinder?
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Wenke. M‰rchen habe ich auch gelesen,
von allen Vˆlkern: russische, chinesische,
solche ganz einfachen Bilderb¸cher auch.
B¸cher hatten dann nur zehn Seiten,
waren aus Karton
und mit sehr wenig Text.
Aber daran kann ich mich schon fast nicht erinnern,
weil die B¸cher haben mich nicht beeindruckt.
Die habe ich vergessen.
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Denis. Wie viel und wo liest du?
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Wenke. Ich bevorzuge im Bett zu lesen.
Mit einer Tasse Kaffee und einer Tafel Schokolade.
Die Decke ¸ber meine Ohren zu ziehen
und dann alles um mich herum zu vergessen.
Bis ich das Buch durch habe.
Wenn ich einmal ein Buch anfange, ist es sehr gef‰hrlich,
und wenn dann niemand vorbeikommt, dann kann es sein, dass ich den ganzen Tag durch gelesen habe.
Wenn ich weifl, dass ich keine Verpflichtung habe,
also, normalerweise am Wochenende.
Aber normal kann ich ¸berall lesen. Ich kann sogar lesen, wenn ich laufe,
die Strafle entlang gehe.
Wenn ich ein Buch habe, was mich so fesselt, dass ich es nicht aus der Hand legen kann,
laufe ich dann durch die Straflen
und schaue nicht nach links und nach rechts
und frage mich immer hinterher,
dass ich... warum ich nicht ¸berfahren worden bin,
weil es normalerweise sehr gef‰hrlich ist.
Dann liebe ich es auch, in Z¸gen zu lesen
oder in ˆffentlichen Verkehrsmitteln,
aber dann mehr Sachtexte.
Wo ich nicht lesen kann, das ist, indem ich am Tisch sitze.
Ich mache sogar Hausarbeiten
indem ich im Bett liege und schreibe dort Aufs‰tze ...alles.
Also, Tische finde ich unn¸tz.
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Denis. Was Interessantes hast du neuerdings gelesen?
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Wenke. In den letzten Tagen habe ich "Master und Margarita" durchgelesen,
und ich habe noch eine Kassette hier gekauft
und hab' mir das dann gleichzeitig angehˆrt.
Und ich war sehr beeindruckt von dem Buch,
vor allem wie es aufgebaut ist,
weil, es ist so ungewˆhnlich,
wie alles vor sich geht.
Diese grofle Liebe zwischen Master und Margarita.
Dann habe ich "Krieg und Frieden" gelesen.
Dann finde ich von den russischen Schriftstellern noch Dostoevskij sehr toll.
Das war meine erste grofle Liebe praktisch zu russischen Schriftstellern.
Ich habe angefangen "Die D‰monen" mit f¸nfzehn zu lesen.
Und habe das noch nicht ganz verstanden und das Buch nach der H‰lfte ungef‰hr weggelegt.
Und nach einem Jahr habe ich es wieder genommen und nochmal versucht,
und dann habe es in einem Rausch durchgelesen
Dann fand ich die Handlung interessanter.
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Denis. Hast du jetzt B¸cherhelden, die f¸r dich als Beispiel dienen?
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Wenke. Wenn das Buch gut ist und ich Leute in dem Buch finde,
die mich interessieren und faszinieren,
dann habe ich immer das Gef¸hl, dass sie lebendig sind.
Wenn ich irgendwie ein Zugang zu diesen Figuren finde, zum Beispiel zu "Master und Margarita",
da hatte ich auch das Gef¸hl, das ich Margarita leibhaftig vor mir stehen sehen kann.
Oder diesen Volland, den Teufel,
weil, ich fand einfach so gut, wie er beschrieben wurde,
dass ich mich nicht grofl anstrengen musste, um mich leibhaftig in ihn reinversetzen zu kˆnnen.
Aber es gibt auch B¸cher, zum Beispiel "Anna Karenina",
da muss ich mich zwingen, das durchzulesen,
weil... ich finde die Figuren so unverst‰ndlich,
dass ich ¸berhaupt nicht wusste, warum sie so denken, warum sie so handeln.
Es hat mich gelangweilt.
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Denis. Liest du etwas Leichteres, Krimi zum Beispiel oder Science Fiction?
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Wenke. Es gibt einige Autoren, die ich sehr gerne habe,
zum Beispiel Edgar Allan Poe, Jules Verne, Tolkien,
und dann diese ganzen Schriftsteller, die versucht haben,
irgendwelche Weltschaftsordnung schon mal darzustellen, zum Beispiel Huxley, Orwell, Wells.
Solche Sciencefictionromane verschlinge ich praktisch,
weil ich es sehr interessant finde dar¸ber nachzudenken,
wie die Welt sein kˆnnte, wie sie sein wird, wie sie gewesen ist.
Aber diese normalen finde ich langweilig.
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Denis. Liest du etwas ƒhnliches bei russischen Autoren? Insbesondere Boris Akunin?
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Wenke. Nein, aber ich mag Pelewin.
Er hat einen sehr interessanten Blick auf die russische Gesellschaft nach dem Kommunismus.
Er versucht es zu ergr¸nden, in seinen B¸chern.
Und er hat eine sehr satirische Art an sich,
und die bin ich von russischen Schriftstellern bis zu Pelewin gar nicht gewohnt gewesen,
weil es ist mehr die Art, wie unsere Autoren schreiben.
Dass sie sich ¸ber alles und jeden lustig machen.
Und ich habe gemerkt, dass viele Russen damit nichts anfangen kˆnnen,
dass sie diese Literatur nicht mˆgen, sogar verabscheuen.
Und deswegen wollte ich erst recht wissen, wor¸ber er schreibt, woran er denkt,
weil er die Leute hier so polarisiert.
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Denis. Sag mal, liest du dem Plan nach? Und welche B¸cher hast du auf diesem Plan?
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Wenke. Ich mˆchte sehr viele B¸cher lesen, aber ich weifl,
dass ich es nicht machen kann, weil es so viele sind.
Und normalerweise ist es so, dass ich jetzt ein Buch kaufe oder ausleihe,
wenn es mir in die H‰nde f‰llt und dann ich es durchlese
teilweise auch ohne, dass ich es geplant habe
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Denis. Und was f¸r B¸cher sind das?
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Wenke. Zur Zeit mˆchte ich Rybakov weiterlesen.
Ich habe vor drei Wochen "Deti Arbata" gelesen,
und mˆchte jetzt noch die nachfolgenden lesen.
Dann mˆchte ich Puschkin lesen. Und Gogol.
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Denis. Wie meinst du, ob die Leute jetzt weniger lesen?
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Wenke. Ich glaube, ja.
Ich glaube, die Leute lesen zur Zeit weniger,
weil sehr viele neue Mˆglichkeiten vorhanden sind,
sich mit irgendwas zu besch‰ftigen.
Man kann Computer spielen,
man kann ins Internet gehen.
Aber ich glaube, dass es immer einen gewissen Prozentsatz von Leuten geben wird, der lesen wird,
weil es einfach schˆn ist, wenn man ein Buch in der Hand h‰lt,
und dann merkt, wie die ¸brigbleibenden Seiten immer weniger werden,
wie man sich langsam dem Ende n‰hert,
wie man einfach die Seiten umbl‰ttert.
Und man kann mit einem Buch alles machen.
Man kann Kaffeeflecke reinbringen,
man kann Eselsohren machen.
Es ist irgendwas Lebendiges,
w‰hrend Internet sehr unpersˆnlich ist und
Fernsehengucken befriedigt nicht,
weil... es ist meistens nur Mittel, um die Zeit abzutˆten.
Man kann nicht denken, man kann es nicht ausschalten,
f¸nf Minuten nachdenken, was man gesehen hat.
Und dann wieder neu anschalten und die gleiche Stelle weiter verfolgen.
Und deswegen, glaube ich, wird man immer lesen.
Mehr oder weniger.
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Denis. Kannst du mir jemanden aus modernen deutschen Schriftstellern empfehlen?
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Wenke. Ehrlich gesagt kenne ich die modernen deutschen Schriftsteller auch nicht.
Ich kenne ein Paar Schriftsteller aus den sechziger Jahren, weil ich sie sehr mag.
Zum Beispiel Christa Wolf oder Enzensberger.
Aber was jetzt auf dem Markt ist, kann ich nicht beurteilen.
Das kenne ich nicht, habe ich nicht gelesen.
Und ich glaube, dazu w¸rde ich mir keine Meinung erlauben.
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Denis. Ob du mit deutschen Bibliotheken zufrieden bist?
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Wenke. Ich benutze sehr

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