#- Denis. Peggy, in England spricht man h‰ufig ¸ber das Wetter, einfach um peinliche Gespr‰chspausen zu ¸berbr¸cken. Wie sieht denn das in Deutschland aus? #- Peggy. Also, ich kann sagen, dass das in Deutschland ‰hnlich ist. Das Wetter ist nat¸rlich immer ein beliebtes Thema. Und man kann in den verschiedensten Alltagssituationen mit allen mˆglichen Leuten ¸ber das Wetter sprechen. Das ist aber in einigen Situationen auch ein Verlegenheitsthema. Wenn Sie ¸ber das Wetter sprechen, dann haben Sie immer einen neutralen Gespr‰chsstoff. Und kˆnnen eigentlich nichts falsch machen. #- Denis. Wie ist denn das Klima so in deiner Heimat? #- Peggy. Also, in der Region, in der ich wohne, das ist Ostdeutschland, der Raum Berlin-Brandenburg, muss ich sagen, ist das Klima sehr sehr mild. Was mir also besonders gut gef‰llt, ist, dass wir sehr angenehme, sehr weiche ‹berg‰nge von einer Jahreszeit in die andere haben. Wir haben einen sehr langen Fr¸hling, einen sehr angenehmen, relativ warmen Fr¸hling, und auch einen sehr ausgepr‰gten Herbst. Das heiflt, man f‰llt nicht sofort vom Sommer in den Winter. Man hat Zeit, sich zu akklimatisieren. Der Sommer ist bei uns nicht allzu heifl, was ich ganz gut finde. Also, so um die dreiflig Grad. Aber auch dann nicht lange. Also, so drei Wochen lang, sag` ich mal. Der Winter ist nicht allzu kalt, leider. Also, wenn ich mich an die Winterszeit in meiner Kindheit erinnere, muss ich sagen, dass wir fast immer Schnee hatten. Also, heutzutage hat sich das irgendwie ver‰ndert. Also, wenn das einmal schneit im Winter und der Schnee auch drei Tage liegenbleibt, dann ist das schon viel. #- Denis. Und im vorigen Winter, hattet ihr da Schnee? #- Peggy. Vorigen Winter hatten wir Gl¸ck. Da schneite es das erste Mal am vierundzwanzigsten Dezember. Und es trat genau das ein, wovon alle Deutschen tr‰umen. N‰mlich Weifle Weihnachten. Und der Schnee blieb auch drei Tage liegen. Aber das war`s dann auch. #- Denis. Schnee habt ihr also. Reicht es auch zum Wintersport? #- Peggy. Also, Schnee haben wir, ja. Also, zumindest in meiner Region. Im S¸den sieht das etwas anders aus. Also, wenn Sie nach Th¸ringen kommen oder nach Sachsen oder auch nach Bayern, da ist, glaube ich, Schnee immer garantiert. Ja, wenn Sie Zeit haben, kˆnnen Sie nat¸rlich, wenn Sie ein Wintersportfan sind, gerne in den S¸den fahren, und dort auch Ski fahren, zum Beispiel. #- Denis. Peggy, du wohnst ja jetzt in Moskau. Wie findest du denn das Klima hier? #- Peggy. Also, das Klima hier in Moskau beziehungsweise in Russland, im europ‰ischen Teil Russlands, ist nat¸rlich sehr sehr rauh im Vergleich zum deutschen Klima. Das macht mir nat¸rlich schon zu schaffen, wenn wir also Winter haben von Mitte Oktober bis Mitte-Ende April. Das ist ein halbes Jahr. Und, also, ich sterbe immer jedesmal. Und leide also an Lichtmangel. Und dann nat¸rlich die extremen Temperaturen... Also, minus zwanzig Grad. Minus f¸nftundzwanzig Grad. Da mˆchte ich am liebsten zu Hause bleiben. #- Denis. Was ist dir als Ausl‰nderin denn hier noch aufgefallen? #- Peggy. Und das andere, ist mir aufgefallen, sind also, die extremen Temperaturschwankungen. Die also einem wirklich zu schaffen machen, wenn der Organismus daran nicht gewˆhnt ist. Man kann heute zum Beispiel in Moskau f¸nfundzwanzig Grad haben, und morgen f¸nf Grad. #- Denis. Ist Deutschland eigentlich auch von Naturkatastrophen, wie zum Beispiel ‹berschwemmungen, betroffen? #- Peggy. Also, ich kann das f¸r meine Region nur sagen. Bei uns kommt das eigentlich seltener vor. Die letzte ‹berschwemmung, die war, wenn ich mich richtig erinnere, 1997. Da ist also die Oder ¸ber ihre Ufer getreten. Und das war schon `n Spektakel, ja. Also, das war das Ereignis des Sommers. #- Denis. Sicher hatte diese ‹berschwemmung damals viel Schaden angerichtet, oder? #- Peggy. Ich muss aber sagen, dass man das irgendwie voraussagen konnte. Und die Verantwortlichen sich da ziemlich gut vorbereitet hatten. Das heiflt, es gab nat¸rlich Schaden, ja, aber der hielt sich in Grenzen. #- Denis. Peggy, sicher macht sich auch in Deutschland in den letzten Jahren eine Klimaver‰nderung bemerkbar. Was kannst du dazu sagen? #- Peggy. Also, die Wetterver‰nderung ist nat¸rlich nicht wegzureden. Die existiert wirklich. Ich hab` das ja auch schon angesprochen. Es wird w‰rmer. Also, wir haben diese extremen kalten Temperaturen nicht mehr in Deutschland. #- Denis. Was glaubst du, wo liegen die Ursachen f¸r die Klimaver‰nderungen? #- Peggy. Diese Klimaver‰nderungen sind nat¸rlich zum groflen Teil, glaube ich, zur¸ckzuf¸hren, und das wird auch immer thematisiert bei uns, auf das mangelnde Umweltbewusstsein der Bevˆlkerung. #- Denis. Was genau meinst du damit? #- Peggy. Man f‰hrt also lustig Auto. Diese Autos produzieren Abgase. Es gibt sehr viele Industrieabf‰lle. Es wird sehr sehr viel M¸ll produziert. Die Gew‰sser werden verschmutzt. Ich muss aber sagen, dass sich in den letzten Jahren hier einiges ge‰ndert hat. Im Bewusstsein der Leute. Also, ich kenne zum Beispiel Leute, die wirklich bewusst auf das Auto verzichten. Und sagen: Nein, wir wollen die Luft nicht verpesten. Wir fahren mit dem Zug. Oder es gibt auch Leute, die sehr streng den M¸ll trennen. Das heiflt, die die Stoffe aus dem M¸ll aussortieren, die nochmal verwendet werden kˆnnen und die diese dann der Recyclingindustrie zuf¸hren. Also, das ist schon ziemlich verbreitet, muss ich sagen. #- Denis. Welche Gebiete in Deutschland sind denn besonders von der Umweltverschmutzung betroffen? #- Peggy. Also, ich glaube, dass insgesamt ganz Deutschland davon betroffen ist. Einige Regionen vielleicht besonders. Das sind die klassischen Industriegebiete. Sagen wir, wie das Ruhrgebiet, zum Beispiel. Dann gibt es noch einige Sp‰tfolgen in den Regionen in Ostdeutschland, wo fr¸her also chemische Industrie anwesend war. Das ist also Sachsen-Anhalt und Sachsen. Dort sind also einige W‰lder doch in einem wirklich sehr erschreckenden Zustand. Das kann man nat¸rlich von heute auf morgen nicht alles wieder herstellen. Das braucht seine Zeit. #- Denis. Was tut eigentlich die Regierung in dieser Situation f¸r die Umwelt? #- Peggy. Ich muss sagen, dass es ja bei uns eine Partei gibt, also die sogenannten Gr¸nen, die sich den Umweltschutz auf ihre Fahnen geschrieben haben. Diese Partie ist jetzt auch an der Regierung beteiligt. Sie stellen zum Beispiel den Umweltminister. #- Denis. Was konkret wurde denn schon erreicht? #- Peggy. Es wurden wirklich schon einige Dinge verbracht, die der Umwelt zugute kommen. Vielleicht der Bevˆlkerung nicht unbedingt gefallen, aber dennoch letztendlich gut f¸r die Umwelt sind. Die Benzinpreise wurden zum Beispiel angehoben. Der Liter kostet jetzt bereits ¸ber zwei Mark. Das ist das grofle Thema gewesen in Deutschland vor zwei-drei Monaten. Man will also die Leute vom Auto wegbringen und hebt deshalb die Benzinpreise an. Ob das die geeignete Maflnahme ist, das weifl ich nicht. Wir fahren zum Beispiel weiterhin Auto. Auch wenn das teuer ist. Also, wenn ich meinen Wohnort in Abh‰ngigkeit von den Umweltbedingungen aussuchen m¸sste, dann w¸rde ich mich f¸r den Norden entscheiden. Also, ich w¸rde zum Beispiel an die Ostsee gehen. Also, Richtung Rostock, so, das... das gef‰llt mir sehr gut. Ja, da ist also das Meer. Da ist frische Luft und gr¸ne Landschaft. Und es gibt auch nicht soviel Industrie.