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Echtes Deutsch - 3 - Gerit Schulze. Bildung und Ausbildung | Текст песни

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Denis. Hallo.
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Gerit. Hallo.
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Denis. Ich heifle Denis.
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Gerit. Ich heifle Gerit.
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Denis. Sehr angenehm.
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Gerit. Ebenfalls sehr angenehm.
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Denis. Wie alt bist du, Gerit?
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Gerit. Ich bin siebenundzwanzig Jahre.
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Denis. Was bist du von Beruf?
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Gerit. Von Beruf bin ich Journalist.
Ich habe Journalistik und Politik studiert.
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Denis. Wo wohnst du in Deutschland?
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Gerit. In Deutschland wohne ich in Leipzig.
Und geboren bin ich aber im Norden von Deutschland.
In der N‰he von Schwerin.
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Denis. Unser Thema soll ja heute die Schulzeit sein.
Gerit, erz‰hl doch mal, wie du Lesen und Schreiben gelernt hast.
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Gerit. Lesen und Schreiben habe ich in der Schule gelernt.
Dort habe ich, wie wahrscheinlich alle Sch¸ler in Deutschland, oder die meisten Sch¸ler in Deutschland, die ersten Buchstaben und die ersten Zahlen zu schreiben und zu lesen gelernt.
Und da meine Mutter Lehrerin ist,
Habe ich zu Hause dann auch bei meiner Mutter ein paar Wˆrter und Buchstaben weitergelernt.
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Denis. Wo unterrichtet deine Mutter?
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Gerit. Sie lehrt in einer Grundschule in Deutschland.
Und unterrichtet die ersten bis vierten Klassen.
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Denis. Viele Kinder gehen ja heute in eine Vorschule und werden dort auf die Schulzeit vorbereitet. Und wie war es bei dir?
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Gerit. Bevor ich in die Schule kam, bin ich im Kindergarten gewesen.
Dort durften wir nat¸rlich noch keine Buchstaben und keine Zahlen lernen,
weil unsere Kinderg‰rtnerinnen nicht wollten, dass wir uns schon vor der Schule damit besch‰ftigen,
weil ja sonst die ganze Spannung vor der Schule weg w‰re.
Dort habe ich nat¸rlich mich mehr dann mit k¸nstlerischen Sachen besch‰ftigt,
also, Malen oder Basteln,
oder solche Geschichten.
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Denis. Wie war dein erster Eindruck von der Schule?
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Gerit. Mein erster Eindruck von der Schule?
Mein erster Eindruck sind wahrscheinlich meine Mitsch¸ler gewesen,
die alle ganz brav und ordentlich in den B‰nken gesessen haben,
und darauf gewartet haben, was die Lehrerin uns jetzt als erstes erz‰hlt.
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Denis. Und woran kannst du dich noch erinnern?
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Gerit. Mein grˆflter Eindruck ist eigentlich noch die Fibel,
also, unser erstes Lehrbuch,
weil die erinnerte mich noch ein bisschen an die Kinderb¸cher aus dem Kindergarten,
gleichzeitig waren dort aber auch schon sehr viele Buchstaben und Zahlen und Wˆrter drinne,
die ich noch nicht lesen konnte,
die ich aber unbedingt lesen wollte,
und das hat eigentlich die Spannung auf die Schule und auf die Schulzeit dann auch erhˆht.
Diese Fibel.
Also das ist das, an was ich mich am meisten noch erinnere.
Aus den ersten Stunden in der Schule.
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Denis. Gerit, du kommst ja aus Ostdeutschland.
W¸rdest du sagen, dass sich das Schulsystem in der DDR von dem in der heutigen Bundesrepublik unterscheidet?
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Gerit. Das Schulsystem in der DDR hat sich schon stark unterschieden von dem Schulsystem in der heutigen Bundesrepublik Deutschland.
In der DDR gab es im Grunde nur eine zehnklassige Polytechnische Oberschule.
Und nach dieser zehnklassigen Oberschule begann die sogenannte Erweiterte Oberschule.
Das, was also heute das Gymnasium ist.
Die Erweiterte Oberschule dauerte in der DDR aber nur zwei Jahre,
und danach begann man dann zu studieren.
In der Bundesrepublik ist es ja heute so, dass es zun‰chst die Grundschule gibt,
¸ber vier Jahre.
Danach kommt die Realschule,
oder die Hauptschule.
Und anschliessend dann das Gymnasium.
Also, es ist heute ein drei- beziehungsweise viergliedriges System,
w‰hrend es zu DDR-Zeiten nur ein zweigliedriges System war.
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Denis. Und inhaltlich gesehen, welche Unterschiede gab es da?
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Gerit. Zum zweiten hat es sich in der DDR nat¸rlich auch dadurch unterschieden, dass die Ausbildung, die Schulausbildung viel technikorientierter war.
Es wurde viel mehr Wert auf F‰cher wie Physik, Biologie, Chemie oder Mathematik gelegt,
als auf geisteswissenschaftliche F‰cher wie Literatur oder Geschichte.
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Denis. Wann musstest du deine ersten Pr¸fungen ablegen?
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Gerit. Meine ersten Pr¸fungen musste ich ungef‰hr...
Nein, anders gesagt.
Also, erste Klassenarbeiten hat man nat¸rlich schon in der zweiten oder dritten Klasse geschrieben,
also, Arbeiten, f¸r die es dann Zensuren gab.
Und die ersten Pr¸fungen musste ich in der zehnten Klasse ablegen,
also, im Alter von f¸nfzehn beziehungsweise sechzehn Jahren.
Diese Pr¸fungen waren dann die Abschlusspr¸fungen der Polytechnischen Oberschule,
und mit dem Zeugnis hat man sich dann f¸r die Erweiterte Oberschule beworben,
was also heute das Gymnasium ist.
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Denis. Und heute?
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Gerit. Heute ist es so, dass man eigentlich schon in der Realschule auch Pr¸fungen ablegen muss,
das heisst also in der f¸nften oder sechsten Klasse.
Und mit diesen Pr¸fungen sich dann f¸r das Gymnasium bewirbt.
Bei mir war es dann so, dass die zweiten Pr¸fungen eben zum Ende der Gymnasialzeit anstanden,
das heisst also in der zwˆlften Klasse.
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Denis. Wenn man sich an die Schulzeit erinnert, kommt man nat¸rlich nicht umhin, von den Lehrern zu sprechen.
Hattest du Gl¸ck mit deinen Lehrern? Oder waren sie sehr streng?
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Gerit. Nat¸rlich waren nicht alle Lehrer streng.
Aber es waren auch nicht alle Lehrer besonders freundlich,
sondern es hing immer von der Tagesform der Lehrer ab.
es hing von der Laune der Lehrer ab,
und es hing auch von den Charakteren oder dem Unterrichtsfach der Lehrer ab.
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Denis. Kannst du da vielleicht ein Beispiel bringen?
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Gerit. Ich kann mich zum Beispiel daran erinnern, dass unser Lehrer f¸r Technisches Zeichen besonders streng war.
Das lag zum einen daran, dass er etwas ‰lter war,
also, ‰lteren Semesters war.
Er hatte den Krieg noch erlebt,
hatte dadurch offenbar auch sehr schwierige Erfahrungen durchgemacht,
und ich hatte den Eindruck, dass er deswegen besonders streng zu den Sch¸lern ist,
und den Sch¸lern vielleicht nicht gˆnnte, dass sie also ein sorgenfreies Leben, so ein Leben ohne Probleme hatten.
Es gab nat¸rlich aber auch Lehrer, mit denen man sehr gut umgehen konnte als Sch¸ler, die die...
bei denen man gemerkt hat, dass sie sehr gerne ihren Beruf aus¸ben.,
dass sie sehr gerne Lehrer sind,
und bei denen hat der Unterricht nat¸rlich viel mehr Spass gemacht.
als bei Lehrern, die sehr streng waren.
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Denis. Gerit, w¸rdest du sagen, dass die Sch¸ler-Lehrer-Beziehung sich heutzutage ver‰ndert hat?
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Gerit. Ich denke schon, dass es heutzutage eine andere Beziehung zwischen den Sch¸lern und den Lehrern gibt, als es zum Beispiel noch vor zehn oder zwanzig Jahren der Fall war.
Soweit ich das beobachten kann, sind die Sch¸ler heutzutage gegen¸ber den Lehrern viel selbstbewusster,
kˆnnte man sagen.
Das heisst, sie akzeptieren die Rolle des Lehrers als strengen Erzieher gar nicht mehr so sehr,
wie es noch vor einigen Jahren war.
Vielleicht sind sie dadurch auch viel frecher
zum Lehrer...
Gegen¸ber dem Lehrer,
und erlauben sich viel mehr.
Zu meiner Schulzeit, denke ich, war es noch eher so, dass die Sch¸ler Respekt vor dem Lehrer hatten,
und dieser Respekt ist heute eigentlich etwas kleiner geworden.
Ich will nicht sagen, dass er ganz gewichen ist,
aber zumindest ist er kleiner geworden.

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