Guter Mond, du gehst so stille durch die Abendwolken hin! Siehst die lange Äppelzille und die Venuspriesterin.
Siehst Passanten und die Bummler und die bösen Geldscheinschummler… Bist das alles schon gewohnt, guter Mond, guter Mond -!
Segelst langsam ob den Dächern, siehst in Fenstern der Bureaus, wo die Akten in den Fächern flüstern: „Wir sind Justav Nosken los!“
Siehst in Fenster der Kasernen, wo sie Schwarz-Rot-Gold entfernen… Bist das alles schon gewohnt, guter Mond, guter Mond -!
Kugelst dich am Firmamente über unsre große Stadt, siehst die dicke, schwere Rente, die der Erich Ludendorff noch hat. Siehst auch nächstens, wenn es später, manche freien Hochverräter… Bist das alles schon gewohnt, guter Mond, guter Mond -!
Aber käme plötzlich einmal einer, der trotz Lärmen, Drohen und Gezisch schlüge, wie noch bisher leider keiner – mit der Faust auf unsern grünen Tisch
sagt der: „Militär kann gehen!“ Ei, dann bliebst du sicher stehen! Denn das bist du nicht gewohnt, guter Mond, guter Mond -!