Wie dort, gewiegt von Westen, Des Mohnes Blüthe glänzt! Die Blume, die am besten Des Traumgotts Schläfe kränzt; Bald purpurhell, als spiele Der Abendröthe Schein, Bald weiß und bleich, als fiele Des Mondes Schimmer ein.
Zur Warnung hört` ich sagen, Daß, der im Mohne schlief, Hinunter ward getragen In Träume, schwer und tief; Dem Wachen selbst geblieben Sei irren Wahnes Spur, Die Nahen und die Lieben Halt` er fuer Schemen nur.
In meiner Tage Morgen, Da lag auch ich einmal, Von Blumen ganz verborgen, In einem schönen Thal. Sie dufteten so milde; Da ward, ich fühlt` es kaum, Das Leben mir zum Bilde, Das Wirkliche zum Traum.
Seitdem ist mir beständig, Als wär` es nur so recht, Mein Bild der Welt lebendig, Mein Traum nur wahr und echt; Die Schatten, die ich sehe, Sie sind, wie Sterne, klar. O Mohn der Dichtung, wehe Ums Haupt mir immerdar!