Dort, wo sich Menschen finden, muß ich mich mit einbinden, muß lauschen und auch schauen, was die ander’n sich getrauen, was sie so alles plaudern, ohne ängstlich sich zu schaudern, belauschen ihre Worte. Wer weiß von meiner Sorte? Ich bin ein ein V-Mann, ein Schnüffler und ein Spitzel, ich stöber’, wühle, schreibe und ich kritzel, mach’ mir meine Notizen und habe noch Komplizen. Wir fallen niemals auf und bleiben stets gut drauf. Kehrreim: Klein, aber gemein, mein Auftrag ist geheim, klein, aber oho, es lebe die FDGO! An Kneipentischen sitzen bei Stammtischen und Witzen dem Volke auf’s Maul sehen, ganz nahe dabei stehen, ob Lieder und Gesänge auch in der größten Menge nicht vielleicht doch verboten, und diesen Staat bedrohten. Gefahren schon erkennen, dafür hab’ ich Antennen, mit Mikro und mit Tonband belausche ich in dem Land. Wer auffällt mir dabei, der kommt in die Kartei, Extremisten, Radikale meld’ ich an die Zentrale. Kehrreim Viel sehen und viel hören, doch niemals offen stören, verpetzen und verraten, ein Hoch dem Denunzianten. Mal schmieren und mal drohen, dies tu’ ich für die hohen Leute da aus Bonn, in deren Wärme ich mich sonn’. Ich spür’ mit meinem Zinken Gedanken, die zum Himmel stinken, ich schütze ein System, das selber ein Problem, Gerechtigkeit kaum kennt, die Zukunft schon verbrennt, diesem diene ich für Geld, auch Söldner man mich nennt. Kehrreim Ich bin stets im Geheimen, wer weiß von meinem Treiben, von einem Zeller Loch? Der Schoß ist fruchtbar noch. Das ist Demokratie, ich hab’ ein Alibi, es lebe dieser Staat, wo Bürger ich verrat’. D’rum, Michel, schlaf’ nur weiter, wir bleiben dein Begleiter. Wir belauschen’s Telefon bei der Opposition, der große Bruder bei der Wacht, d’rum Deutschland, gute Nacht. Wir sind so staatsloyal, d'rum singen wir nochmal: Ich bin ein ein V-Mann, ein Schnüffler und ein Spitzel, ich stöber’, wühle, schreibe und ich kritzel, mach’ mir meine Notizen und habe noch Komplizen. Wir fallen niemals auf und bleiben stets gut drauf. Kehrreim