Sie wohnte gleich nebenan und ich sah sie dann und wann, und ich freute mich, wenn ich sie sah. Schon als Kinder spielten wir im Sand, zur Schule gingen wir Hand in Hand, mein bester Kamerad sie wohl war.
Kehrreim: Kleine Erika – warst mir so nah, sah in Dir stets den Freund mit Herz. Auf Dich war Verlaß, Deine Lieblingsworte war'n: Ach, was?! Hattest immer Zeit, warst froh gelaunt – hast mich oft erstaunt.
Die Jahre gingen ins Land, die Zeit einander verband, ob Schwimmen, Radfahren, Drachensteigen – wir waren zusamm'. Haben manchen Streich ausgeheckt, Müllers und Krauses geneckt und wir nannten uns Geschwister – irgendwann. Kehrreim
So mit 15 war es plötzlich da, daß ich sie mit and'ren Augen sah, daß sie für mich mehr war als nur guter Kamerad. Ihr ging es genauso wie mir und ich spürte, daß ich etwas verlier', wofür nun etwas Neues in mein Leben trat. Kehrreim
So nahm vieles seinen Lauf, Probleme traten für uns auf, doch hatte jeder von uns einen Menschen, einen Freund. Man hat über uns gelacht, man hat uns manches nachgesagt – doch was galt uns Geschwätz von Eltern und fremder Leut'?! Kehrreim
Manchmal haben wir uns gestritten, doch hatte jeder darunter gelitten, und tat einer zur Versöhnung den ersten Schritt so kam der and're ihm entgegen. Wir haben uns alles gesagt, nur manchmal habe ich mich gefragt, gibt es noch etwas Größ'res im Leben? Kehrreim
Es war wohl am 12. Januar als das Unfaßbare geschah, das mir das Wertvollste nahm wie nie wieder mehr. Mit dem Fahrrad einkaufen sie war, als sie den Lastzug übersah, es ging sehr schnell und sie litt wohl nicht sehr. Kehrreim
Ich geh' noch heut zu unser'm Lieblingsort, zum Stadtteich, und es erscheint mir dort, daß ich sie dann und wann ganz leis' zu mir sprechen hör'. Im Nebel glaub' ich sie manchmal zu seh'n, mit mir ein Stück des Weges geh'n, und sie schenkt mir noch heute ihr Gehör. Kehrreim