Kamerad, Du klagst was Du entbehrst, was Dein hartes Los Dir versagt... - eh Du zurück in die Heimat kehrst, hast Du sicher zu Tod Dich geklagt. Wir alle tragen dieselbe Last und die Freude ist selten wie Gold, Uns hat das Schicksal hart angefasst, über viele ist es weggerollt - über viele ist es weggerollt!
Wer hier nicht sein tapferes Herz bewahrt, der schwimmt nicht gegen den Strom! Wer sich in die Reihen der Schwachen geschart, hat schon bald seine Seele verlor'n! Denn dumpf und unrein ist ja die Luft, die zu atmen man hier uns vergönnt; wer sich nicht stündlich zum Kampfe ruft, unfehlbar ins Unglück rennt - unfehlbar ins Unglück rennt!
Ein tapfres Herz ist der größte Schatz – wer ihn bewahrt, dem nimmt man ihn nicht. Und stünde er auf dem härtesten Platz, auf dem nichts gilt als Verzicht! Ich habe da drinnen mir aufgebaut, ein kleines Deutschland für mich. Es ist mir mit allem wohl anvertraut, und ich lasse, ich lasse es nicht!
Bin ich nicht treu, so ist das Verrat an mir selbst - und der Sünde allein wär' vor mir selbst die schändlichste Tat, die kein Gott mir könnte verzeih'n! ich gab ja alles was Leben heißt – riss mir selbst das Herz aus der Brust. Umherirren müsste ich wie verwaist – das ist mir nun tief bewusst!
Keine Heimat, kein Vaterland, auch keine Freuden mehr - Schmutz und Schmach und soviel Schand, machen das Leben schwer. Doch nicht fallen heißt die Pflicht, diese dunkle Zeit übersteh'n, was auch kommt, ihr brecht mich nicht, denn ich will die Heimat seh'n!
Einmal noch ein Deutschland fühl'n, einmal nur noch glücklich sein! Einmal noch die Freiheit spür'n, und auch dieses Unrecht verzeih'n! Erst wenn dies alles ist vollbracht, erst dann werd' von Deutschland ich geh'n, dann kann kommen die lange Nacht – ein and'rer wird für mich besteh'n!