winterstürme wichen dem wonnemond. die walkure (wilhelm richard wagner)
Winterstürme wichen dem Wonnemond, In mildem Lichte leuchtet der Lenz; Auf linden Lüften leicht und lieblich, Wunder webender sich wiegt; Durch Wald und Auen weht sein Athem, Weit geöffnet lacht sein Aug.
Aus sel’ger Vöglein Sänge süss ertönt, Holde Düfte haucht er aus; Seinem warmen Blut entblühen wonnige Blumen, Keim und Spross entspriesst seiner Kraft.
Mit zarter Waffen Zier bezwingt die Welt; Winter und Sturm wichen der starken Wehr: Wohl musste de tapf’ren Streichen die strenge Thüre auch weichen, die trotzig und starr uns trennte von ihm.
Zu seiner Schwesierschwanger sich her: Die Liebe lockte den Lenz, In uns’rem Busen barg sie sich tief: Nun lacht sie selig dem Licht.
Die bräutliche Schwester befreite der Bruder; Zertrümmert liegt, was je sie getrennt; Jauchzend grüsst sich das junge Paar: Vereint sind Liebe und Lenz!