Kerzengrad steig ich zum Himmel, flieg’ ich zur Sonn’ direkt. Unter mir auf das Gewimmel, da pfeif’ ich mit Respekt. Wenn wir dann so oben schweben, mein Freund das ist ein Leben! Da fühl ich mich wie ein junger Gott, Kreuz Himmeldonnerwetter sapperlot! In der Luft gibt’s keine Räuber, kein Bezirksgericht, und auch keine alten Weiber sieht man oben nicht. Da oben gibt’s kein Hundefutter und keine Schwiegermutter. In der Luft gibts keine Steuer, keine Kaution, auch der Zins ist nicht so teuer, oben im Ballon. Und kommt der Schneider mit der Rechnung Fliegt man bitte ganz gemütlich ihm davon. Freunderl, drum sei nicht dumm, drum drum drum, sei nicht dumm: Komm und sei mein Passagier, fliege, fliege, flieg mit mir! Droben, wo die Sterne stehn, wollen wir spazieren geh’n. Schmeiß hin all Dein Gut und Geld, einen Fußtritt dieser Welt! In der Luft, in der Luft fliegt der Paprika, auf zum Himmel, Himmel, Himmel, Hipp Hurra!
Schöpfer des Fliegermarsches war der österreichische Komponist Hermann Dostal, der ihn 1912 unter dem Titel "Kerzengrad steig ich zum Himmel" als Gesangsstück eines Ballonfahrers für seine im übrigen vergessene Operette "Der fliegende Rittmeister" schrieb. Der Marsch war ursprünglich also nicht für Blasorchester gesetzt, allerdings widmete ihn Dostal schon in der Erstfassung dem Fliegerkorps der Donaumonarchie.
Zu einem der bekanntesten Märsche im deutschsprachigen Raum avancierte die Melodie dann in der Fassung für Militärorchester. Heute ist der Fliegermarsch bei der Bundeswehr dem Stab des Luftwaffenführungskommandos und dem Lufttransportgeschwader 62 als Truppenmarsch zugeteilt und gleichzeitig die "heimliche Hymne" der gesamten Bundesluftwaffe. Mit "Alte Kameraden" oder "Preußens Gloria" zählt er zu den gerade auch bei zivilen Anlässen meistgespielten Stücken aus dem Repertoire deutscher Militärmusikkorps.