Auf dem Baum, auf einem Ast War der Rabe oft zu Gast Klirrend waren jene Tage Übers Feld verhallt die Klage
"Dies Rabenleben bitter endet, Wenn sich nicht mein Schicksal wendet. Lang der Frost bis Lenzbeginn." So sprach der Rabe vor sich hin
Ein Heulen aus dem dunklen Wald Trat aus dem Schatten eine Gestalt Tückisch, dreist und voller List Isegrimm zur Stelle ist
Mit fettem Wanst und blutigen Fängen Wollt den Rab zum Handel drängen "Alter Freund, flieg nicht davon" So sprach der Wolf in schmeichelndem Ton
Hör nur Rabe, schwarzer Rabe Hör nur Rabe, schwarzer Rabe Folge mir, sieh was ich habe Hör nur Rabe, schwarzer Rabe Soll ein Teil dein Eigen sein
"Eine Feder, edler Rabe Hätt ich gern als Gegengabe. Riss ein Lamm, bei Dunkelheit Liegt ein Mahl für dich bereit"
Ohne Zaudern, ohne Zagen Wollte der den Handel wagen Riss die Feder aus dem Kleid Gab sie willig, war bereit
"Hinterm Hügel, auf der Weide, Findest du die Eingeweide." Und der Wolf zog ohne Ton Mit der Feder still davon
Als man am Lamm die Feder fand War der Mörder leicht benannt Auf dem Baum, auf einem Ast War ein Rabe oft zu Gast
Hör nur Rabe, schwarzer Rabe Hör nur Rabe, schwarzer Rabe Folge mir, sieh was ich habe Hör nur Rabe, schwarzer Rabe Soll ein Teil dein Eigen sein Gib dein Wort und stimme ein Soll ein Teil dein Eigen sein!