Paul Esswood (alto), Kurt Equiluz (tenor), Max van Egmond (bass); Chorus Viennensis, Chorus master Hans Gillesberger; Concentus musicus Wien, Nicolaus Harnoncourt
1 Ach Gott, vom Himmel sieh' darein Und lass' dich des erbarmen, Wie wenig sind der Heil'gen dein, Verlassen sind wir Armen: Dein Wort man laesst nicht haben wahr, Der Glaub' ist auch verloschen gar Bei allen Menschenkindern.
2
Sie lehren eitel falsche List, Was eigner Witz erfindet; Ihr Herz nicht eines Sinnes ist, In Gottes Wort gegründet. Der wählet dies, der andre das, Sie trennen uns ohn' alle Mass' Und gleißen schön von außen.
3
Gott woll' ausrotten alle Lehr'r, Die falschen Schein uns lehren, Dazu ihr' Zung' stolz offenbar Spricht Trotz, wer will's uns wehren? Wir haben Recht und Macht allein, Was wir setzen, das gilt gemein; Wer ist, der uns soll meistern?
4
Darum spricht Gott: Ich muß auf sein, Die Armen sind verstöret, Ihr Seufzen dringt zu mir herein, Ich hab' ihr' Klag' erhöret. Mein heilsam Wort soll auf den Plan, Getrost und frisch sie greifen an Und sein die Kraft der Armen.
5
Das Silber durch's Feuer siebenmal Bewaehrt, wird lauter funden: Am Gottes Wort man warten soll Desgleichen alle Stunden: Es will durch's Kreuz bewaehret sein, Da wird sein' Kraft erkannt und Schein Und leucht't stark in die Lande.
6
Das wollst du, Gott, bewahren rein Fuer deisem argen G'schlechte, Und lass uns dir befohlen sein, Das sich's in uns nicht flechte, Der gottlos' Hauf' sich umher findt, Wo diese lose Leute sind In deinem Volk erhaben.