Geist und Seele wird verwirret, Wenn sie dich, mein Gott, betracht'. Denn die Wunder, so sie kennet Und das Volk mit Jauchzen nennet, Hat sie taub und stumm gemacht.
3. Recitativo A Continuo
Ich wundre mich; Denn alles, was man sieht, Muss uns Verwundrung geben. Betracht ich dich, Du teurer Gottessohn, So flieht Vernunft und auch Verstand davon. Du machst es eben, Dass sonst ein Wunderwerk vor dir was Schlechtes ist. Du bist Dem Namen, Tun und Amte nach erst wunderreich, Dir ist kein Wunderding auf dieser Erde gleich. Den Tauben gibst du das Gehör, Den Stummen ihre Sprache wieder, Ja, was noch mehr, Du öffnest auf ein Wort die blinden Augenlider. Dies, dies sind Wunderwerke, Und ihre Stärke Ist auch der Engel Chor nicht mächtig auszusprechen.
4. Aria A Organo obligato, Continuo
Gott hat alles wohlgemacht. Seine Liebe, seine Treu Wird uns alle Tage neu. Wenn uns Angst und Kummer drücket, Hat er reichen Trost geschicket, Weil er täglich für uns wacht. Gott hat alles wohlgemacht.
Ach, starker Gott, lass mich Doch dieses stets bedenken, So kann ich dich Vergnügt in meine Seele senken. Lass mir dein süßes Hephata Das ganz verstockte Herz erweichen; Ach! lege nur den Gnadenfinger in die Ohren, Sonst bin ich gleich verloren. Rühr auch das Zungenband Mit deiner starken Hand, Damit ich diese Wunderzeichen In heilger Andacht preise Und mich als Erb und Kind erweise.
Ich wünsche nur bei Gott zu leben, Ach! wäre doch die Zeit schon da, Ein fröhliches Halleluja Mit allen Engeln anzuheben. Mein liebster Jesu, löse doch Das jammerreiche Schmerzensjoch Und lass mich bald in deinen Händen Mein in martervolles Leben enden.