Toelzer Knabenchor, Chorus master Gerhard Schmidt-Gaden; Concentus musicus Wien, con. Nicolas Harnoncourt. 1 Höchsterwünschtes Freudenfest, Das der Herr zu seinem Ruhme Im erbauten Heiligtume Uns vergnügt begehen lässt. Höchsterwünschtes Freudenfest! 2 Unendlich großer Gott, ach wende dich Zu uns, zu dem erwähleten Geschlechte, Und zum Gebete deiner Knechte! Ach, lass vor dich Durch ein inbrünstig Singen Der Lippen Opfer bringen! Wir weihen unsre Brust dir offenbar Zum Dankaltar. Du, den kein Haus, kein Tempel fasst, Da du kein Ziel noch Grenzen hast, Lass dir dies Haus gefällig sein, es sei dein Angesicht Ein wahrer Gnadenstuhl, ein Freudenlicht. 3 Was des Höchsten Glanz erfüllt, Wird in keine Nacht verhüllt, Was des Höchsten heilges Wesen Sich zur Wohnung auserlesen, Wird in keine Nacht verhüllt, Was des Höchsten Glanz erfüllt. 4 Wie könnte dir, du höchstes Angesicht, Da dein unendlich helles Licht Bis in verborgne Gründe siehet, Ein Haus gefällig sein? Es schleicht sich Eitelkeit allhie an allen Enden ein. Wo deine Herrlichkeit einziehet, Da muss die Wohnung rein Und dieses Gastes würdig sein. Hier wirkt nichts Menschenkraft, Drum lass dein Auge offenstehen Und gnädig auf uns gehen; So legen wir in heilger Freude dir Die Farren und die Opfer unsrer Lieder Vor deinem Throne nieder Und tragen dir den Wunsch in Andacht für. 5 Hilf, Gott, dass es uns gelingt, Und dein Feuer in uns dringt, Dass es auch in dieser Stunde Wie in Esaiae Munde Seiner Wirkung Kraft erhält Und uns heilig vor dich stellt. 6 Heilger Geist ins Himmels Throne, Gleicher Gott von Ewigkeit Mit dem Vater und dem Sohne, Der Betrübten Trost und Freud! Allen Glauben, den ich find, Hast du in mir angezündt, Über mir in Gnaden walte, Ferner deine Gnad erhalte. Deine Hilfe zu mir sende, O du edler Herzensgast! Und das gute Werk vollende, Das du angefangen hast. Blas in mir das Fünklein auf, Bis dass nach vollbrachtem Lauf Ich den Auserwählten gleiche Und des Glaubens Ziel erreiche. 7 Ihr Heiligen, erfreuet euch, Eilt, eilet, euren Gott zu loben: Das Herze sei erhoben Zu Gottes Ehrenreich, Von dannen er auf dich, Du heilge Wohnung, siehet Und ein gereinigt Herz zu sich Von dieser eitlen Erde ziehet. Ein Stand, so billig selig heißt, Man schaut hier Vater, Sohn und Geist. Wohlan, ihr gotterfüllte Seelen! Ihr werdet nun das beste Teil erwählen; Die Welt kann euch kein Labsal geben, Ihr könnt in Gott allein vergnügt und selig leben. 8 Des Höchsten Gegenwart allein Kann unsrer Freuden Ursprung sein. Vergehe, Welt, mit deiner Pracht, In Gott ist, was uns glücklich macht! 9 Kann wohl ein Mensch zu Gott im Himmel steigen? Der Glaube kann den Schöpfer zu ihm neigen. Er ist oft ein zu schwaches Band. Gott führet selbst und stärkt des Glaubens Hand, Den Fürsatz zu erreichen. Wie aber, wenn des Fleisches Schwachheit wollte weichen? Des Höchsten Kraft wird mächtig in den Schwachen. Die Welt wird sie verlachen. Wer Gottes Huld besitzt, verachtet solchen Spott. Was wird ihr außer diesen fehlen! Ihr einzger Wunsch, ihr alles ist in Gott. Gott ist unsichtbar und entfernet: Wohl uns, dass unser Glaube lernet, Im Geiste seinen Gott zu schauen. Ihr Leib hält sie gefangen. Des Höchsten Huld befördert ihr Verlangen, Denn er erbaut den Ort, da man ihn herrlich schaut. beide Da er den Glauben nun belohnt Und bei uns wohnt, Bei uns als seinen Kindern, So kann die Welt und Sterblichkeit die Freude nicht vermindern. 10 O wie wohl ist uns geschehn, Dass sich Gott ein Haus ersehn! Schmec