Komm, du süße Todesstunde, Da mein Geist Honig speist Aus des Löwens Munde; Mache meinen Abschied süße, Säume nicht, Letztes Licht, Dass ich meinen Heiland küsse.
2. Recitativo T Continuo
Welt! deine Lust ist Last, Dein Zucker ist mir als ein Gift verhasst, Dein Freudenlicht Ist mein Komete, Und wo man deine Rosen bricht, Sind Dornen ohne Zahl Zu meiner Seele Qual! Der blasse Tod ist meine Morgenröte, Mit solcher geht mir auf die Sonne Der Herrlichkeit und Himmelswonne. Drum seufz ich recht von Herzensgrunde Nur nach der letzten Todesstunde! Ich habe Lust, bei Christo bald zu weiden, Ich habe Lust, von dieser Welt zu scheiden.
3. Aria T Violino I/II, Viola, Continuo
Mein Verlangen Ist, den Heiland zu umfangen Und bei Christo bald zu sein. Ob ich sterblich' Asch und Erde Durch den Tod zermalmet werde, Wird der Seele reiner Schein Dennoch gleich den Engeln prangen.
4. Recitativo A Flauto dolce I/II, Violino I/II, Viola, Continuo
Der Schluss ist schon gemacht: Welt, gute Nacht! Und kann ich nur den Trost erwerben, In Jesu Armen bald zu sterben: Er ist mein sanfter Schlaf! Das kühle Grab wird mich mit Rosen decken, Bis Jesus mich wird auferwecken, Bis er sein Schaf Führt auf die süße Himmelsweide, Dass mich der Tod von ihm nicht scheide! So brich herein, du froher Todestag! So schlage doch, du letzter Stundenschlag!
Wenn es meines Gottes Wille, Wünsch ich, dass des Leibes Last Heute noch die Erde fülle, Und der Geist, des Leibes Gast, Mit Unsterblichkeit sich kleide In der süßen Himmelsfreude. Jesu, komm und nimm mich fort! Dieses sei mein letztes Wort.
Der Leib zwar in der Erden Von Würmen wird verzehrt, Doch auferweckt soll werden, Durch Christum schön verklärt, Wird leuchten als die Sonne Und leben ohne Not In himml'scher Freud und Wonne. Was schadt mir denn der Tod?