Schmücke dich, o liebe Seele, Lass die dunkle Sündenhöhle, Komm ans helle Licht gegangen, Fange herrlich an zu prangen; Denn der Herr voll Heil und Gnaden Läßt dich itzt zu Gaste laden. Der den Himmel kann verwalten, Will selbst Herberg in dir halten.
2. Aria T Flauto traverso, Continuo
Ermuntre dich: dein Heiland klopft, Ach, öffne bald die Herzenspforte! Ob du gleich in entzückter Lust Nur halb gebrochne Freudenworte Zu deinem Jesu sagen musst.
3. Recitativo e Choral S Violoncello piccolo, Continuo
Wie teuer sind des heilgen Mahles Gaben! Sie finden ihresgleichen nicht. Was sonst die Welt Vor kostbar hält, Sind Tand und Eitelkeiten; Ein Gotteskind wünscht diesen Schatz zu haben Und spricht: Ach, wie hungert mein Gemüte, Menschenfreund, nach deiner Güte! Ach, wie pfleg ich oft mit Tränen Mich nach dieser Kost zu sehnen! Ach, wie pfleget mich zu dürsten Nach dem Trank des Lebensfürsten! Wünsche stets, dass mein Gebeine Mich durch Gott mit Gott vereine.
4. Recitativo A Flauto I/II, Continuo
Mein Herz fühlt in sich Furcht und Freude; Es wird die Furcht erregt Wenn es die Hoheit überlegt Wenn es sich nicht in das Geheimnis findet, Noch durch Vernunft dies hohe Werk ergründet. Nur Gottes Geist kann durch sein Wort uns lehren, Wie sich allhier die Seelen nähren, Die sich im Glauben zugeschickt. Die Freude aber wird gestärket, Wenn sie des Heilands Herz erblickt Und seiner Liebe Größe merket.
5. Aria S Flauto I/II, Oboe I/II (Oboe da caccia), Violino I/II, Viola, Continuo
Lebens Sonne, Licht der Sinnen, Herr, der du mein alles bist! Du wirst meine Treue sehen Und den Glauben nicht verschmähen, Der noch schwach und furchtsam ist.
6. Recitativo B Continuo
Herr, lass an mir dein treues Lieben, So dich vom Himmel abgetrieben, Ja nicht vergeblich sein! Entzünde du in Liebe meinen Geist, Dass er sich nur nach dem, was himmlisch heißt, Im Glauben lenke Und deiner Liebe stets gedenke.
7. Choral Continuo
Jesu, wahres Brot des Lebens, Hilf, dass ich doch nicht vergebens Oder mir vielleicht zum Schaden Sei zu deinem Tisch geladen. Lass mich durch dies Seelenessen Deine Liebe recht ermessen, Dass ich auch, wie itzt auf Erden, Mög ein Gast im Himmel werden.