Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten! Klingende Saiten, erfüllet die Luft! Singet itzt Lieder, ihr muntren Poeten, Königin lebe! wird fröhlich geruft. Königin lebe! dies wünschet der Sachse, Königin lebe und blühe und wachse!
2. Recitativo T Continuo
Heut ist der Tag, Wo jeder sich erfreuen mag. Dies ist der frohe Glanz Der Königin Geburtsfests-Stunden, Die Polen, Sachsen und uns ganz In größter Lust und Glück erfunden. Mein Ölbaum Kriegt so Saft als fetten Raum. Er zeigt noch keine falbe Blätter; Mich schreckt kein Sturm, Blitz, trübe Wolken, düstres Wetter.
3. Aria S Flauto traverso I/II, Continuo
Blast die wohlgegriffnen Flöten, Dass Feind, Lilien, Mond erröten, Schallt mit jauchzendem Gesang! Tönt mit eurem Waffenklang! Dieses Fest erfordert Freuden, Die so Geist als Sinnen weiden.
4. Recitativo S Continuo
Mein knallendes Metall Der in der Luft erbebenden Kartaunen, Der frohe Schall; Das angenehme Schauen; Die Lust, die Sachsen itzt empfindt, Rührt vieler Menschen Sinnen. Mein schimmerndes Gewehr Nebst meiner Söhne gleichen Schritten Und ihre heldenmäßge Sitten Vermehren immer mehr und mehr Des heutgen Tages süße Freude.
5. Aria A Oboe I/II, Continuo
Fromme Musen! meine Glieder! Singt nicht längst bekannte Lieder! Dieser Tag sei eure Lust! Füllt mit Freuden eure Brust! Werft so Kiel als Schriften nieder Und erfreut euch dreimal wieder!
6. Recitativo A Violino I/II, Viola, Continuo
Unsre Königin im Lande, Die der Himmel zu uns sandte, Ist der Musen Trost und Schutz. Meine Pierinnen wissen, Die in Ehrfurcht ihren Saum noch küssen, Vor ihr stetes Wohlergehn Dank und Pflicht und Ton stets zu erhöhn. Ja, sie wünschen, dass ihr Leben Möge lange Lust uns geben.
7. Aria B Tromba, Violino I/II, Viola, Continuo
Kron und Preis gekrönter Damen, Königin! mit deinem Namen Füll ich diesen Kreis der Welt. Was der Tugend stets gefällt Und was nur Heldinnen haben, Sein dir angeborne Gaben.
8. Recitativo B Flauto traverso I/II, Oboe I/II, Continuo
So dringe in das weite Erdenrund Mein von der Königin erfüllter Mund! Ihr Ruhm soll bis zum Axen Des schön gestirnten Himmels wachsen, Die Königin der Sachsen und der Polen Sei stets des Himmels Schutz empfohlen. So stärkt durch sie der Pol So vieler Untertanen längst erwünschtes Wohl. So soll die Königin noch lange bei uns hier verweilen Und spät, ach! spät zum Sternen eilen.
Tenor Blühet, ihr Linden in Sachsen, wie Zedern! Sopran Schallet mit Waffen und Wagen und Rädern! Alt Singet, ihr Musen, mit völligem Klang! alle Fröhliche Stunden, ihr freudigen Zeiten! Gönnt uns noch öfters die güldenen Freuden: Königin, lebe, ja lebe noch lang!