КАНТАТА `VEREINIGTE ZWIETRACHT DER WECHSELNDEN SAITEN` BWV 207
Филипп Херревеге 1.Vereinigte Zwietracht der wechselnden Saiten, Der rollenden Pauken durchdringender Knall! Locket den lüsteren Hörer herbei, Saget mit euren frohlockenden Tönen Und doppelt vermehretem Schal Denen mir emsig ergebenen Söhnen, Was hier der Lohn der Tugend sei. 2.Wen treibt ein edler Trieb zu dem, was Ehre heißt Und wessen lobbegierger Geist Sehnt sich, mit dem zu prangen, Was man durch Kunst, Verstand und Tugend kann erlangen, Der trete meine Bahn Beherzt mit stets verneuten Kräften an! Was jetzt die junge Hand, der muntre Fuß erwirbt, Macht, dass das alte Haupt in keiner Schmach und banger Not verdirbt. Der Jugend angewandte Säfte Erhalten denn des Alters matte Kräfte, Und die in ihrer besten Zeit, Wie es den Faulen scheint, In nichts als lauter Müh und steter Arbeit schweben, Die können nach erlangtem Ziel, an Ehren satt, In stolzer Ruhe leben; Denn sie erfahren in der Tat, Dass der die Ruhe recht genießet, Dem sie ein saurer Schweiß versüßet. 3.Zieht euren Fuß nur nicht zurücke, Ihr, die ihr meinen Weg erwählt! Das Glücke merket eure Schritte, Die Ehre zählt die sauren Tritte, Damit, dass nach vollbrachter Straße Euch werd in gleichem Übermaße Der Lohn von ihnen zugezählt. 4.Dem nur allein Soll meine Wohnung offen sein, Der sich zu deinen Söhnen zählet Und statt der Rosenbahn, die ihm die Wollust zeigt, Sich deinen Dornenweg erwählet. Mein Lorbeer soll hinfort nur solche Scheitel zieren, In denen sich ein immerregend Blut, Ein unerschrocknes Herz und unverdrossner Mut Zu aller Arbeit lässt verspüren. Auch ich will mich mit meinen Schätzen Bei dem, den du erwählst, stets lassen finden. Den will ich mir zu einem angenehmen Ziel Von meiner Liebe setzen, Der stets vor sich genung, vor andre nie zu viel Von denen sich durch Müh und Fleiß erworbnen Gaben Vermeint zu haben. Ziert denn die unermüdte Hand Nach meiner Freundin ihr Versprechen Ein ihrer Taten würdger Stand, So soll sie auch die Frucht des Überflusses brechen. So kann man die, die sich befleißen, Des Lorbeers Würdige zu heißen, Zugleich glückselig preisen. 5.Den soll mein Lorbeer schützend decken, Der soll die Frucht des Segens schmecken, beide Der durch den Fleiß zum Sternen steigt Benetzt des Schweißes Tau die Glieder, So fällt er in die Muscheln nieder, Wo er der Ehre Perlen zeugt. Wo die erhitzten Tropfen fließen, Da wird ein Strom daraus entsprießen, Der denen Segensbächen gleicht. 6.Es ist kein leeres Wort, kein ohne Grund erregtes Hoffen, Was euch der Fleiß als euren Lohn gezeigt; Obgleich der harte Sinn der Unvergnügten schweigt, Wenn sie nach ihrem Tun ein gleiches Glück betroffen. Ja, Zeiget nur in der Asträa Durch den Fleiß geöffneten und aufgeschlossnen Tempel, An einem so beliebt als teuren Lehrer, Ihr, ihm so sehr getreu als wie verpflicht'ten Hörer, Der Welt zufolge ein Exempel, An dem der Neid Der Ehre, Glück und Fleiß vereinten Schluss Verwundern muss. Es müsse diese Zeit Nicht so vorübergehn! Lasst durch die Glut der angezündten Kerzen Die Flammen eurer ihm ergebnen Herzen Den Gönnern so als wie den Neidern sehn! 7.Ätzet dieses Angedenken In den härtsten Marmor ein! Doch die Zeit verdirbt den Stein. Lasst vielmehr aus euren Taten Eures Lehrers Tun erraten! Kann man aus den Früchten lesen, Wie die Wurzel sei gewesen, Muss sie unvergänglich sein. 8.Ihr Schläfrigen, herbei! Erblickt an meinem mir beliebten Kortten, Wie dass in meinen Worten Kein eitler Wahn verborgen sei. Sein annoch zarter Fu