КАНТАТА `ZERREISSET, ZERSPRENGET, ZERTRÜMMERT DIE GRUFT` BWV 205
Петер Шрайер (тенор, дирижёр) 1.Zerreißet, zersprenget, zertrümmert die Gruft, Die unserm Wüten Grenze gibt! Durchbrechet die Luft, Dass selber die Sonne zur Finsternis werde, Durchschneidet die Fluten, durchwühlet die Erde, Dass sich der Himmel selbst betrübt!
2.Aeolus Ja! ja! Die Stunden sind nunmehro nah, Dass ich euch treuen Untertanen Den Weg aus eurer Einsamkeit Nach bald geschlossner Sommerszeit Zur Freiheit werde bahnen. Ich geb euch Macht, Vom Abend bis zum Morgen, Vom Mittag bis zur Mitternacht Mit eurer Wut zu rasen, Die Blumen, Blätter, Klee Mit Kälte, Frost und Schnee Entsetzlich anzublasen. Ich geb euch Macht, Die Zedern umzuschmeißen Und Bergegipfel aufzureißen. Ich geb euch Macht, Die ungestümen Meeresfluten Durch euren Nachdruck zu erhöhn, Dass das Gestirne wird vermuten, Ihr Feuer soll durch euch erlöschend untergehn. 3.Wie will ich lustig lachen, Wenn alles durcheinandergeht! Wenn selbst der Fels nicht sicher steht Und wenn die Dächer krachen, So will ich lustig lachen! 4.Gefürcht'ter Aeolus, Dem ich im Schoße sonsten liege Und deine Ruh vergnüge, Lass deinen harten Schluss Mich doch nicht allzufrüh erschrecken; Verziehe, lass in dir, Aus Gunst zu mir, Ein Mitleid noch erwecken! 5.Frische Schatten, meine Freude, Sehet, wie ich schmerzlich scheide, Kommt, bedauret meine Schmach! Windet euch, verwaisten Zweige, Ach! ich schweige, Sehet mir nur jammernd nach! 6.Beinahe wirst du mich bewegen. Wie? seh ich nicht Pomona hier Und, wo mir recht, die Pallas auch bei ihr? Sagt, Werte, sagt, was fordert ihr von mir? Euch ist gewiss sehr viel daran gelegen. 7.Können nicht die roten Wangen, Womit meine Früchte prangen, Dein ergrimmtes Herze fangen, Ach, so sage, kannst du sehn, Wie die Blätter von den Zweigen Sich betrübt zur Erde beugen, Um ihr Elend abzuneigen, Das an ihnen soll geschehn. 8.So willst du, grimmger Aeolus, Gleich wie ein Fels und Stein Bei meinen Bitten sein? Wohlan! ich will und muss Auch meine Seufzer wagen, Vielleicht wird mir, Was er, Pomona, dir Stillschweigend abgeschlagen, Von ihm gewährt. Wohl! wenn er gegen {mich,dich} sich gütiger erklärt. 9.Angenehmer Zephyrus, Dein von Bisam reicher Kuss Und dein lauschend Kühlen Soll auf meinen Höhen spielen. Großer König Aeolus, Sage doch dem Zephyrus, Dass sein bisamreicher Kuss Und sein lauschend Kühlen Soll auf meinen Höhen spielen. 10.Mein Aeolus, Acht störe nicht die Fröhlichkeiten, Weil meiner Musen Helikon Ein Fest, ein' angenehme Feier Auf seinen Gipfeln angestellt. So sage mir: Warum dann dir Besonders dieser Tag so teuer, So wert und heilig fällt? O Nachteil und Verdruss! Soll ich denn eines Weibes Willen In meinem Regiment erfüllen? Mein Müller, mein August, Der Pierinnen Freud und Lust Dein Müller, dein August! Und mein geliebter Sohn, Dein Müller, dein August! Erlebet die vergnügten Zeiten, Da ihm die Ewigkeit Sein weiser Name prophezeit. Dein Müller! dein August! Der Pierinnen Freud und Lust Und dein geliebter Sohn, Erlebet die vergnügten Zeiten, Da ihm die Ewigkeit Sein weiser Name prophezeit: Wohlan! ich lasse mich bezwingen, Euer Wunsch soll euch gelingen. 11.Zurücke, zurücke, geflügelten Winde, Besänftiget euch; Doch wehet ihr gleich, So weht doch itzund nur gelinde! 12.Was Lust! Was Freude! Welch Vergnügen! Entstehet in der Brust, Dass sich nach unsrer Lust Die Wünsche müssen fügen. So kann ich mich bei grünen Zweigen Noch fernerhin vergnü