36.Es wohnet em Fiedler.Deutsche Volkslieder.Schwarzkopf & Fischer-Dieskau & Moore.1965
Es wohnet Ein Fiedler zu Frankfurt am Main, der kehret von lustiger Zeche heim; und er trat auf den Markt, was schaut er dort? Der schönen Frauen schmausten gar viel' an den Ort.
"Du bucklichter Fiedler, nun fiedle üns auf, wir wollen dir zahlen des Lohnes vollauf! Einen feinen Tanz, behende gegeigt, Walpurgis Nacht wir heuer gefeir't!
Der Geiger strich einen fröhlichen Tanz, die Frauen tanzten den Rosenkranz, und die erste sprach: "Mein lieber Sohn, du geigest so frisch, hab' nun deinen Lohn!"
Sie griff ihm behend' unter's Wams sofort, und nahm ihm den Höcker vom Rücken fort: "So gehe nun hin, mein schlanker Gesell, dich nimmt nun jedwede Jungfrau zur Stell".