Es war eine schöne Jüdin,
ein wunderschönes Weib,
die hatt eine schöne Tochter,
das Haar war ihr geflochten,
zum Tanz war sie bereit.
"Ach, Mutter, liebste Mutter,
mein Herz tut mir so weh:
laß mich eine kleine Weile
spazieren auf grüner Heide,
bis daß mir beßer wird."
Die Mutter wandt den Rücken,
die Tochter sprang in die Gaß,
wo alle Schreiber saßen:
"Ach, liebster, liebster Schreiber,
mir tut mein Herz so weh."
"Wenn du dich lassest taufen,
mein Weibchen sollst du sein."
Eh ich mich lasse taufen,
lieber will ich mich versaufen
ins tiefe, tiefe Meer.
"Gut Nacht mein Vater und Mutter,
wie auch mein stolzer Bruder,
ihr seht mich nimmermehr!
Die Sonne ist untergangen
im tiefen, tiefen Meer."
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