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Josef Greindl - Die Verfallene Muhle, Op.109 | Текст песни

Es reitet schweigend und allein
der alte Graf zum Wald hinein.
Er reitet über Stein und Dorn,
zur Seiten schlendert Schwert und Horn.

Und immer düstrer wird die Bahn,
wie raget Fels an Fels hinan.
Zu einer Mühle kommt er da,
doch ist kein Leben fern und nah.

Zerfallen sind die Gänge all,
kein Mühlrad treibt der Wasser Schwall.
Durchs offne Dach der Himmel schaut,
Getrümmer rings und Wucherkraut.

Nur eine Bank erblickt er drin,
drauf setzt der düstre Gast sich hin,
verschränkt die Arme auf der Brust,
und schließt das Auge unbewußt.

Da wird's lebendig um ihn her;
die Werke poltern dumpf und schwer.
Das Wasser braust, es lebt der Hain,
das Mühlrad klappert lustig drein.

Und sieh, mit Säcken ein und aus
kommt Knecht um Knecht durch Saus und Braus;
vom Mühlgang, erst noch leer und wüst,
der Müller freundlich nieder grüßt.

Jetzt fliegt den Steig herab im Sprung
sein Töchterlein, gar frisch und jung,
das Antlitz wie der Himmel klar,
in Flechten tanzt ihr schönes Haar.

Das naht dem Grafen und kredenzt das Glas,
drin flüss'ges Gold erglänzt.
Wohl fühlt da wie in alter Zeit
sein Herz der Liebe Seligkeit.

Und auf das Kind den Blick gewandt,
hin streckt er nach dem Glas die Hand.
Doch wie nach ihm er greift mit Hast,
da ist's nur Luft, was er erfaßt.

Verschwunden ist so Glas als Wein,
der Müller und sein Töchterlein.
Kein Mühlrad geht, kein Wasser braust,
der Wind nur durchs Gebälke saust.

Und wieder auf den Rappen dort
wirft sich der Graf und reitet fort.
Er reitet stumm den Wald entlang
und streift ein Tränlein von der Wang'!

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