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Josef Greindl & Raucheisen Michael - Carl Loewe: Wirkung in der Ferne, op. 59 Nr. 1 | Текст песни

Die Königin steht in hohen Saal,
Da brennen der Kerzen so viele;
Sie spricht zum Pagen: »Du läufst einmal
Und holst mir die Beutel zum Spiele.
Er liegt zur Hand
Auf meines Tisches Rand.«
Der Knabe, der eilt so behende,
War bald an [des]1 Schloßes Ende.

Und neben der Königin schlürft' zur Stund
Sorbet die schönste der Frauen.
Da brach ihr die Tasse so hart an dem Mund,
Es war ein Greuel zu schauen.
Verlegenheit! Scham!
Ums Prachtkleid ist's getan!
Sie eilet und fliegt so behende
Entgegen des Schloßes Ende.

Der Knabe zurück zu laufen kam
Entgegen der Schönen in Schmerzen.
Es wußt es niemand, doch beide zusamm,
Sie hegten einander im Herzen.
Und o des Glücks,
Des günstigen Geschicks!
Sie warfen mit Brust sich zu Brüsten
Und herzten und küßten nach Lüsten.

Doch endlich beide sich reißen los;
Sie eilt in ihre Gemächer,
Der Page drängt sich zur Königin groß
Durch alle dir Degen un Fächer.
Die Fürstin entdeckt
Das Westchen befleckt:
Für sie war nichts unerreichbar,
Die Königin von Saba vergleichbar.

Die Hofmeisterin sie rufen läßt:
»Wir kamen doch neulich zu Streite
Und ihr behauptet steif und fest,
Nicht reiche der Geist in die Weite.
Die Gegenwart nur,
Die laße wohl Spur;
Doch niemand wirk in die Ferne,
Sogar nicht die himmlishcen Sterne.

Nun seht! Soeben ward mir zur Seit
Der geistige Süßtrank verschüttet,
Und gleich darauf hat er dort hinten so weit
Dem Knaben die West zerrüttet.
Besorg sie dir neu!
Und weil ich mich freu,
Daß sie mir zum Beweise gegolten,
Ich zahl sie! sonst wirst du gescholten.«

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