Es neigte ein Schwanenkönig seinen Hals auf das Wasser hinab. Sein Gefieder war weiß wie am ersten Tag, rein wie Sirenenton. Und im Glitzern der Morgensonne sieht er in den Spiegel der Wellen hinein, und mit brechenden Augen weiß er: Das wird sein Abschied sein.
Wenn ein Schwan singt, schweigen die Tiere. Wenn ein Schwan singt, lauschen die Tiere. Und sie raunen sich leise zu, raunen sich leise zu: Es ist ein Schwanenkönig, der in Liebe stirbt.
Und es began der Schwanenkönig zu singen sein erstes Lied, unter der Trauerweide, wo er sein Leben geliebt. Und er singt in den schönsten Tönen, die man je auf Erden gehört, von der Schönheit dieser Erde, die ihn unsterblich betört. Und es singt der Schwanenkönig seinen ganzen letzten Tag, bis sich die Abendsonne still ins Dunkelrot flieht. Lautlos die Trauerweide senkt ihre Blätter wie Lanzen hinab. Leiser und leiser die Töne, bis das letzte Licht im Gesang verglüht.
Wenn ein Schwan singt, lauschen die Tiere. Wenn ein Schwan singt, schweigen die Tiere. Und sie neigen sich tief hinab, raunen sich leise zu: Es ist ein Schwanenkönig, der in Liebe stirbt.