Ich laufe durch die Straßen und seh' nur Kälte in den Augen Die Seelen voller Elend, mein Freund, ich kann es kaum glauben Ich laufe durch die Straßen und seh' nur Kälte in den Augen Die Ruhe, die ich suche, finde ich nur noch hier draußen Ich fühle mich leer, so unendlich leer Ich fühle mich leer, ich kann einfach nicht mehr Ich fühle mich leer, so unendlich leer Ich fühle mich leer, ich kann einfach nicht mehr, yeah!
[Part 1] Seitdem ich denken kann Will ich dem Schicksal diese eine Frage stellen - ob man es lenken kann Als ich sechs war Mussten wir uns're Sachen packen und unendlich weit wegfahr'n Seit dem siebten Lebensjahr wurd' ich mit Nazis und Skins groß Und spürte am eigenen Leib jede Art von Rassismus Hass bringt Menschen dazu, ihre Reue zu verlieren So entstanden Narben, die mein' Kopf bis heute noch verzieren Das letzte Mal geweint mit elf in meinem Kinderzimmer Das allerletzte Mal, denn du gingst für immer Mit zwölf die erste Kippe dann geraucht Wir fühlten uns so cool mit der Clique hinterm Haus Man hat als Kind noch keine Reife fürs Leben Vielleicht war ich deshalb schon mit dreizehn am schweben Mit fünfzehn ist das erste Mal ein Traum von mir zerplatzt Mir fehlte Disziplin und die brauchst du auf dem Platz Wir waren Kinder, die Scheiße bauen, doch im Herzen gut In meinen Kreisen gewann der, der als Erster schlug Überleg mal: Seitdem ich achtzehn bin Verlass' ich meine Haustür nicht mehr, ohne dass ich bewaffnet bin Vielleicht kann es sein, dass deine Gegend gut war Aber du, mein NRW, zerstörst Leben, Bruder In Rest Deutschland red' ich gut von uns zweien Doch ich liebe und verfluche dich zugleich Manche meiner Freunde waren nicht grade Ich lernte Menschen kennen, die mehr als ein Gesicht haben Der Grund, warum ich sage: „Du warst mal Bruder.“ Denn du hast dich verhalten, so wie Abfall, Bruder Abstand, Bruder, wir brauchen uns nicht mehr Mit den Jahren hab' ich das Ausmisten gelernt Mit neunzehn war ich so benebelt von ihr'm Glanz Doch merkte dann, wie bitter dieses Leben sein kann Als ich dann ernsthaft dachte, dass es keiner schafft Hast du mir mit sechsundzwanzig das Lieben wieder beigebracht Ob du's weißt, dass du mir Hoffnung geschenkt hast!? Ohne mich zu ändern, hast du so viel verändert Wenn man viel sieht, entwickelt man die Reife des Verstandes Mit elf war ich wie sechzehn und mit sechzehn so wie zwanzig Mit achtundzwanzig sitz' ich irgendwo in Norwegen Denn um mich selbst wiederzufinden, musst' ich fortgehen [Hook] Ich laufe durch die Straßen und seh' nur Kälte in den Augen Die Seelen voller Elend, mein Freund, ich kann es kaum glauben Ich laufe durch die Straßen und seh' nur Kälte in den Augen Die Ruhe, die ich suche, finde ich nur noch hier draußen Ich fühle mich leer, so unendlich leer Ich fühle mich leer, ich kann einfach nicht mehr Ich fühle mich leer, so unendlich leer Ich fühle mich leer, ich kann einfach nicht mehr
[Part 2] Du fragst nach meinem Lebensziel Mit achtundzwanzig hat mein Vater inşallah den Krebs besiegt Damit er meine Kinder drücken kann wie mich damals Damit er da ist für sie wie er für mich da war Nach ein' paar Jahr'n verbringst du Zeit mit deinen Enkeln Vielleicht schon mit Mitte dreißig in den eigenen vier Wänden Ich wollte schon immer mit vierzig Millionär sein Mittlerweile wär' ein Mensch mehr wert, der mein' Schmerz teilt Normal lauf' ich durch die Straßen und seh' Kälte in den Augen Und die Ruhe, die ich suche, finde ich nur draußen Ich brauch' Abstand! Abstand von mir Abstand von dir, ich will Abstand von hier Ich hab' mir vorgenomm', will nie wieder bereuen müssen Und muss alte Türen schließen, damit sich neue öffnen Seitdem ich denken kann Will ich dem Schicksal diese Frage stellen - ob man es lenken kann
[Hook] Ich laufe durch die Straßen und seh' nur Kälte in den Augen Die Seelen voller Elend, mein Freund, ich kann es kaum glauben Ich laufe durch die Straßen und seh' nur Kälte in den Augen Die Ruhe, die ich suche, finde ich nur noch hier draußen Ich fühle mich leer, so unendlich leer Ich fühle mich leer, ich kann einfach nicht mehr Ich fühle mich leer, so unendlich leer Ich fühle mich leer, ich kann einfach nicht mehr