Mein Gespräch, meine Lieder, mein Haß und mein Glück, mein Tag, meine Nacht, mein Vor, mein Zurück, meine Sonne und Schatten, Zweifel, die ich hab, an dir und in mir bis zum letzten Tag. Deine Straßen, wo ich fliehe, stolper und fall, deine Wärme, die ich brauch, die ich spüre überall.
Verkauf dich nicht, Berlin, jung bist du nicht, du alterst so schnell, buckelst zu sehr, trägst an den Geldern der Freier so schwer. Die werden gehn, dich sterben sehn, Berlin, Geliebte.
Deine Ecken und Winkel, deine Höfe ungezählt, wo der Dreck und die Armut nach Veränderung bellt, dein Rausch am Morgen riecht nach Haschisch und nach Bier, und Rotz fällt gelassen auf Gassen von dir. Deine Märkte, die Weiber, ihre Ruhe, ihre List und manchmal ein Witz, der mich in den Magen trifft.
Verkauf dich nicht, Berlin, jung bist du nicht, du alterst so schnell, buckelst zu sehr, trägst an den Geldern der Freier so schwer. Die werden gehn, dich sterben sehn, Berlin, Geliebte.
Deine Häuser mit Fluren, wo man prügelt, wo man lacht, wo man, wenns dunkel wird, neue Mitbewohner macht.
Deine Räume, in denen der Schlaf ungern kommt, weil die Luft zum Atmen fehlt, wo der Sensemann wohnt, doch wo du Freisein erfährst in dieser großen Stadt, obwohl sie einengt und preßt und viele Mauern hat.
Mein Gespräch, meine Lieder, mein Haß und mein Glück, mein Tag, meine Nacht, mein Vor, mein Zurück. Dein halbtotet Bahnhof, wo ich unter denen steh, die morgen, schon morgen in bessre Städte gehn. Wo ich dich verlassen will, immer wieder, immer noch, ich schaff den Sprung auch, ich schaff den Sprung doch.