Es schwamm der Mond in mein Gemach hinein, weil er da draussen so allein Im Schneefeld bei den schwarzen Bдumen stand. Ich habe ihm ein Kissen hingerьckt, damit er ruhen konnte, und er tats beglьckt sich untern Kopf. Dann legt ich ihm die Hand schnell auf die Augen, und dann schlief er auch. Mich aber plagte schlechte Luft im Bauch.
Sie plagte mich, bis eine Uhr schon zwцlfe schlug. Da hatte ich verdammt genug und liess sie ab, die Luft. Davon ist zwar der gute Mond nicht aufgewacht, doch in dem Fenstereck die Mдusefrau. Sie hat im ersten Schreck geboren, was noch gar nicht fдllig war. Die rosa Schnauzen piepsten da so nett, dass ich sie zu mir nahm ins warme Bett.
Mein Gott, die winzigkleinen Dinger, noch ganz nackt und blind dabei: Mich hat das Elend so gepackt, dass mir was Nasses in die Augen kam. Dabei hat manches Weib von mir so unverhofft wie dieses Maustier ein Kind gekriegt. Doch niemand nahm den Bastard auf. Die armen Wьrmer kuschten sich in meine Hand, als wдre ich ihr Vater Mдuserich.
Zuletzt war auch die Mдusefrau so zahm geworden, dass sie schwдnzelnd zu mir kam. Die schwarzen Augen glдnzten froh und gross in mein Gesicht hinein. Und plцtzlich... plцtzlich war ich auch so mдuseklein wie dieses Weib und nahms auf den Schoss und habe wohl die ganze Nacht bei ihr geruht. Ich, Villon... ich war Blut von ihrem Blut.
Im milden Licht der Winternacht hab ich mich zu den Mдusen aufgemacht. Du aber fragst, warum denn nur? Hцr zu, es ist kein Tier so klein, das nicht von dir ein Bruder kцnnte sein. Ich weiss die Spur nicht erst seit gestern Nacht. Mich hat schon manche Frau zum Tier gemacht.