Wenn heute nacht im Apfelbaum die Nachtigall ihr Silber spinnt, dann wirst du von dem langen Wintertraum genesen sein, mein Kind.
Dann werden sie dir einen Helm von Golde setzen auf dein Haupt, den hab ich einem Schelm mitsamt der Frau geklaut.
Wir haben uns nur leise angesehn, das kleine weiße Tier und ich, und niemand sah uns in den Garten gehn, die dachten damals wohl noch nicht an dich.
Ich aber habe manche Nacht von dir geträumt in meinem Aschenkrug und war nicht dort und war nicht hier, wenn der Minister nach mir frug.
Ich sollte nämlich einen schönen Reim erfinden, für den Tag, wenn du erscheinst. Ich aber kroch nicht auf den Leim, damit du nicht gleich Blut und Wasser weinst.
Ich sing dir lieber dieses Winterstück und schick es deiner Mutter hin, vielleicht denkt sie an unser Bett zurück und weiß, von wem ich Vater bin.
Und zeigt dir auch das Muttermal, das ich ihr in die Brust gebissen hab, und wenn's der König sieht, dann ist's auch scheißegal, zerbricht man über mir den Stab.
Wenn dir nur bloß dein rotes Haar und auch dein Lachen bleibt. Was sonst an mir noch gut und böse war, welkt wie die Hand, wenn sie das Grablied schreibt.