Ich war noch ein Mädchen Und wohnte im Städtchen. Da gab es einn Hafen, Wo Schiffe eintrafen. Das fand ich so spaßig Und darum saß ich Fast immer am Kai rum. Alle dachten, ich sei dumm. Doch ich, ja, ich wusste, Dass er kommen musste, Und er wird ganz schlau sein Und ich werd seine Frau sein. Es ham viele Jungen Um mein Herz gerungen. Doch an mich ließ ich keenn ran, Denn ich wollte einn Seemann.
Jaja, du warst mein Admiral, Die Schultern breit, die Hüften schmal Und deine Augen blau wie Stahl; Ahoi, ahoi, mein Admiral!
Die Jahre vergingen, Und dann eines Tages, Da sah ich es kommen Und war ganz benommen. Es kam aus dem Nebel:
Ein Schiff mit vier Masten Und riesigen Segeln, Die kaum darauf passten. Ich konnte ihn sehen, An der Rehling stehen, Das Band seiner Mütze Im Meereswind wehen. Und als er an Land kam Und mich an die Hand nahm, Da wusst ich es genau: Jetzt bin ich seine Frau! Sein Hemd trug er offen Und das auch im Winter. Dann sagte er: "Baby, Mein Name ist Günther."
Jaja, du warst mein Admiral, Die Schultern breit, die Hüften schmal Und deine Augen blau wie Stahl; Ahoi, ahoi, mein Admiral!
Es war wie im Märchen. Wir waren ein Pärchen. Und oben im Himmel, Da sangen die Lerchen, Doch nach sieben Wochen Hat er zu mir gesprochen: "Ich halt es nicht mehr aus, Ich will wieder aufs Meer raus. Mir fehlen die Wellen, Mir fehln die Delphine. Mir fehlen die Möwen Und die Pinguine." Ich ging auf ihn zu und Ich sagte ihm: "Du Hund! Du willst mich verlassen, Ich werde dich hassen!" Doch als er dann ging Und ich zu heuln anfing, Mein Herz machte "poch poch". Ich liebte ihn doch noch.
Jaja, du warst mein Admiral, Die Schultern breit, die Hüften schmal Und deine Augen blau wie Stahl; Ahoi, ahoi, mein Admiral!
Und dann brach ein Krieg aus. Es sah ganz nach Sieg aus. Er kriegte einn Orden. Dann ist er gestorben.