Der nächste Morgen ich frage nicht mehr wo ich bin Leere im Hirn ein ganz normaler Tag Ich taste nach der Flasche mehr apathisch als bewusst nehme den ersten Schluck und der Magen versagt -und mein Magen versagt
Ich nehme noch einen die Therapie zeigt jetzt Erfolg Öffne langsam die Augen, Helligkeit raubt die Sicht Das Dröhnen im Schädel vergeht mit jedem neuen Zug Erbroch‘nes mischt sich mit Alk doch noch nicht genug -ich hab noch nicht genug
Was gestern war entzieht sich dem Zusammenhang Die Finger krallen sich fester ich setz die Flasche nochmal an
Trinker vom frühen Morgen bis spät abends Von der Wiege bis zur Bahre Wer zu früh absetzt der verliert Das Hirn auf Jahre konserviert Trinker vom frühen Morgen bis spät abends Bis ans Ende meiner Tage Bis das Blut nicht mehr gerinnt Und bis der Alkohol gewinnt
Heile Welt? Die Alte ging doch schon vor Jahren An den besten Freund verloren – und mit Ihr die Plagen Ich werde sentimental denk an die gute alte Zeit Als das Leben noch gerecht war anders als in diesen Tagen
Je später der Abend desto kürzer die Gläser desto geringer die Trauer und Destilliertes verbindet Andere Mütter haben schönere Töchter ich erhebe das Glas beginne leise zu singen
Mit jedem Schluck verschwimmt ein Stück Realität Morgen werd ich mich ändern es ist doch nie zu spät Ich gieß noch einen drauf, weiß heute tret ich noch nicht ab Und wenn es endlich soweit ist legt mir ne Flasche in den Sarg