Man nennt sie Mad'moisell' de Paris, und ihr Leben ist meist sehr bescheiden. Ihre Welt ist die rue d'Rivoli, ihr Metier ist es, andre zu kleiden. Ist sie auch arm, hat sie doch Charme, und sie versteht, worauf es ankommt. Ja sie hat Chic, alles zu tragen, selbst ihren Schmerz mit frohem Blick.
Refrain: Sie singt leis für sich selber nur. Sie träumt von einem Liebesschwur. Sie weint, warum, ja das weiß nur sie, Mad'moisell' de Paris. Einmal jährlich auf jeden Fall möchte sie gerne zum Opernball als Marquise mit einem Marquis, Mad'moisell' de Paris. Jedes Jahr schon im März stickt sie sich an den Mantel ein Herz.
2. Mit dem Herz eines Kind's jener Stadt geht es so wie mit einem Strauß Veilchen. Merkt man, daß man verloren ihn hat, ist man traurig, doch das nur ein Weilchen. Samstag beim Tanz, ja da begann's, und Sonntag war's, als man sich trennte. Doch von dem Glück blieb für sechs Tage mehr nicht als nur ein Lied zurück.
Refrain: Sie singt's leis für sich selber nur. Sie träumt von jenem Liebesschwur. Sie weint, warum verrät sie dir nie, Mad'moisell' de Paris. Einsam auf einer Bank im Park liest sie die histoir' der Jeanne d'arc, schaut kokett zu der Bank vis-à-vis, Mad'moisell' de Paris. Ein Wort hin, eins retour, von den Tränen blieb nicht eine Spur.
Sie singt, und ihr Herz ist so frei. Sie träumt wohl von so mancherlei. Sie weint, denn so voll Glück war sie nie, Mad'moisell' de Paris. Leichthin durch die Champs élysées geht sie und schaut keck in die Höh'. Für die Spatzen in den Tuilerien, gibt sie ihr Frühstück hin. Und sie pfeift, froh wie sie, ja das ist Mad'moisell' de Paris.